Dienstag, 4. März 2014

Monatslosung März 2014

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Daran werden alle erkennen, 
dass ihr meine Jünger seid: 
wenn ihr einander liebt.

Johannes 13,35



Menschen sind Beziehungswesen und nichts produziert mehr Frust und Krankheiten an Leib, Seele und Geist als kaputte Beziehungen. 

Das Markenzeichen der ersten Christen war: "Sehet, wie lieb sie einander haben!" Was ist daraus geworden?

Wer sich in der "frommen" Nachrichtenwelt auskennt, weiß, dass es häufig Krach gibt. Wir sind sehr weit von dem, was Jesus hier für seine Jünger erbittet, entfernt. Darum können wir uns immer wieder an diesem wichtigen Bibeltext aus- und aufrichten.

Wie kam es eigentlich zu den vielen Spaltungen ?

Es war im Jahre 48 nach Christus in Jerusalem.
Die erste große Heilungskonferenz wurde im Kongresszentrum, nicht weit vom Tempel entfernt, abgehalten. Veranstalter waren die Urgemeinde und die Galiläischen Allianzgemeinden. 

Es gab einen Workshop zum Thema "Blindenheilung". Dort begegneten sich zwei Männer. Wie sich herausstellte waren beide blind gewesen und von Jesus sehend gemacht worden.

"Es ist doch großartig", berichtet der eine, "Jesus nimmt Schlamm, legt ihn auf die blinden Augen, befiehlt sich zu waschen und dadurch verschwindet die Blindheit. Man kann nachher wirklich sehen."

"Schlamm?" fragt der andere verwundert. "Jesus verwendet zur Heilung von Blindheit doch keinen Schlamm! Er spricht nur ein Wort und man kann sehen."

"Natürlich verwendet Jesus Schlamm!"
"Nein das ist ganz und gar unmöglich, er verwendet keinen Schlamm!"
"Doch, das tut er!"
"Nein, das tut er nicht."
-- Die Diskussion erhitzt sich.
"Ich weiß es doch ganz genau. Ich war blind, Jesus sprach: 'Sei Sehend', und jetzt sehe ich."

"Wenn Jesus bei deiner Heilung keinen Schlamm verwendet hat, dann kannst du gar nicht geheilt worden sein.  Du bist immer noch blind, Du meinst nur, dass du sehen kannst.

Weil du eine so grundlegende Glaubenslehre - den Schlammismus - verleugnest, will ich mit dir nichts mehr zu tun haben!"

Am Ende der Konferenz bildeten sich zwei Denominationen - die Schlammisten und die Antischlammisten. Ihre ganze Energie verwenden und verschwenden sie bei Versuchen, sich gegenseitig zu überzeugen.

Dabei vergessen sie ganz, dass um sie herum viele "Blinde" auf Heilung warten und auch die Sehenden zwar alle unter dem einen Himmel leben, aber längst nicht alle denselben Horizont haben.

Merke: Schlammismus kontra Antischlammismus wird zum Schlammassel !

In diesem Schlammassel steckt bis heute kein geringer Teil der Christenheit in Deutschland und weltweit.

Das Thema "Einheit" unter Christen ist so alt wie die Gemeinde Jesu selbst. Weil Jesus wusste, wie schwer wir uns mit der Einheit tun würden, betete er für uns: "Sie alle sollen eins sein, genau wie du, Vater, mit mir eins bist. So wie du in mir bist und ich in Dir bin, sollen auch sie in
uns fest miteinander verbunden sein
" (Johannes 17, 21).

Einige von uns sind auf Grund ihrer Veranlagung und Erziehung mehr vom Verstand, andere mehr vom Gefühl bestimmt. Die einen sind in einem totalitären System aufgewachsen, die anderen in einem demokratischen System. Es geht um uns, einen jeden von uns! 

Es geht um ausgewogenes Christsein, ja, um komplementäres Denken - nicht als "Gesetz der Meder und Perser" - sondern um biblisches Denken und Handeln als Angebot Gottes an uns! Und es geht um gute und gelingende Beziehungen untereinander. Eben darum: "Sehet, wie lieb sie einander haben."
Eine der größten Schwächen, die wir Christen (besonders evangelikale Christen) an den Tag legen, ist unser Hang zum Extremen und zum Streiten.

Dies passiert selbstverständlich "auf der Grundlage des Wortes". Wenn dann der Schlammassel da ist, merken wir meist nicht mehr, wie sehr wir den Pharisäern ähnlich geworden sind, die unseren Herrn Jesus weghaben wollten. Dabei sollten wir doch Jesus ähnlicher werden. 

Es ist allerdings meine Überzeugung geworden, dass wir Ausgewogenheit ebenso sehr lieben sollten, wie sie der Teufel hasst, und dass wir uns für sie so stark einsetzen sollten, wie sie der Teufel zu zerstören sucht.

Deshalb gibt es eine einfache Formel von Augustinus, die uns in vielen laufenden Auseinandersetzungen und Beziehungskrisen, in denen wir als Einzelne und als Gemeinden stehen, helfen kann, die richtige Einstellung zu finden:

Im Wesentlichen Einheit, im Nebensächlichen Freiheit, in Allem Liebe.

von Wilfried Gotter




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