Politik, Meinungsfreiheit, Schule: Bericht eines Schülers
Von Christoph Schrön
In dem Achse-Beitrag "Niedersächsischer Denunzianten-Stadl"
erfuhr ich, was passiert, wenn ein Lehrer die "falsche Meinung"
vertritt. Mit diesem Artikel will ich einmal aus der Sicht eines
Schülers schildern, wie sehr an Schulen versucht wird, die Schüler zu
beeinflussen.
Ich bin Neuntklässler an einem württembergischen Gymnasium. Dort
erlebe ich tagtäglich, wie Indoktrination von ideologisierten
Lehrkräften an Schulen in großem Stile betrieben wird. Es fängt schon
damit an, dass ein Chemielehrer, wenn er anstatt gelb, braun an die
Tafel schreibt, sagt, er denke wohl schon wieder zu sehr an die AfD.
Aber es sind eben nicht nur solche kurzen Randkommentare. Im
Gemeinschaftskunde-Unterricht wird beispielsweise zu Beginn der Stunde
eine Folie auf den Tageslichtprojektor gelegt, auf der oben Wahlplakate
der AfD und unten welche der NPD zu sehen sind. Dazwischen steht fett
gedruckt: “Wo ist der Unterschied?”. Das vorhersehbare Ergebnis der
Stunde lautet natürlich: Es gibt keinen.
Generell wird hier gelehrt, der böse amerikanische Kapitalist sei
Schuld an allem Übel der Menschheit. Außerdem, daß Waffenexporte aus
Deutschland die Kriege auslösen und ‘wir’ selbst schuld an ‘den
Fluchtursachen’ seien, was Deutschland moralisch zur Aufnahme aller
Flüchtlinge verpflichte.
In einer Ethikstunde wurde von einer Lehrerin erzählt, sie habe
wirklich Angst davor, dass rechtsradikale Parteien wie die AfD, die ja
Flüchtlingskinder erschießen wollten, durch Angst und Verblendung
deutscher Bürger an die Macht kämen. Auf die Frage, was sie, wenn die
deutsche Grenze illegal übertreten werde, tun würde, sagte sie lapidar,
die Grenze werde nicht illegal überschritten und Waffen seien nie eine
Lösung.
Als ich sie auf die mittlerweile in Deutschland verloren gehende
Meinungsfreiheit hinweisen wollte und hinzufügte, dass es meiner Meinung
nach kaum eine große Tageszeitung mehr gibt, die unvoreingenommen
berichtet, mal ganz zu schweigen von staatlichen Medien, wurde ich von
meiner Lehrerin lauthals darüber aufgeklärt, dass meine Aussagen die
eines "fetten Arschlochs" seien und ich doch keine Ahnung hätte, was
Meinungsfreiheit bedeutet.
Diese Auseinandersetzung zog sich, mit immer bizarreren Aussagen der
Lehrerin, noch über eine ganze Doppelstunde hin, mit dem Ergebnis, dass
sich meine mündliche Ethiknote sowie meine Verhaltensnote massiv
verschlechtert haben. Die Lehrerin ließ mich wissen, sie sei “maßlos von
mir enttäuscht”.
Vor einigen Tagen wurden an unserer Schule, anlässlich des
deutsch-französischen Tages, Stellwände aufgestellt mit Schriftzügen wie
“Terror kennt keine Religion” und in der großen Pause ein Rap in der
Schulaula von den sechsten Klassen vorgetragen, dessen Aussage so viel
bedeutet wie: “Keine Chance dem Fremdenhass und lasst die Grenzen weiter
offen!”.
In meiner Klasse werde ich von opportunistischen Mitschülern immer
öfter Nazi genannt, nicht zuletzt weil ich mir eine AfD-Kundgebung
angeschaut habe. Durch diese AfD-Kundgebung fühlte sich das sogenannte
“helle Deutschland” dazu verpflichtet, eine Gegendemonstration zu
veranstalten. Diese “Zeichensetzung gegen Angst und Fremdenhass”, wurde
unter anderem von dem evangelischen Dekan der Stadt und durch eine
Lehrerin, die Teil der Schulleitung an unserem Gymnasium ist, eröffnet.
Dennoch wird mir im Ethikunterricht ganz klar gesagt, es gebe
vollkommene Meinungsfreiheit in Deutschland. Es wird mir ebenfalls
gesagt, die AfD sei eine undemokratische, rechtsradikale Partei und
gehöre verboten. Mein Einwand, dass die AfD bei der "Elefantenrunde"
des SWR vor der Landtagswahl nicht von den Altparteien zugelassen wurde
und sich dies nicht mit Meinungsfreiheit verträgt, wurde mit der Aussage
"Mit solch einer Partei darf man ja auch nicht sprechen!" kommentiert.
Egal, welches Fach man betrachtet. Sei es die Lateinstunde, in der
der Lehrer die AfD als "Vollidioten" betitelt oder die
Englischlehrerin, die behauptet, es gebe ein Katastrophe, wenn die AfD
"an die Macht" kommt.
Überall wird versucht, die Schüler zu beeinflussen und ihnen zu
erklären, dass die AfD die Verkörperung allen Übels sei. Man muss als
sich als Schüler im Jahre 2016 um seine Noten, sowie seinen Stand bei
den Mitschülern Sorgen machen, wenn man nicht dem kollektiven Mainstream
folgt.
Dieser Beitrag erschien zunächst als Leser-Kommentar auf der
Achse des Guten. Christoph Schrön hat seinen Text noch einmal als
Gastkommentar überarbeitet.
Achse des Guten
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