Niedersächsischer Denunzianten-Stadl: Wie man einen politisch unbotmässigen Lehrer schikaniert
Die rot-grüne Landesregierung in Niedersachsen regiert jetzt
auch an den Schulen durch - und kann sich dabei auf eine willfährige
Schulbehörde und eine denunziatorische CDU verlassen. So
zwangsversetzten die Schulbehörden einen Lehrer, weil der bei Facebook
die AfD geliked hat - obwohl er sich an der Schule nichts zu Schulden
hat kommen lassen oder in irgendeiner Weise einseitig geäußert hätte.
Wer Kinder zu selbstdenkenden Individuen erziehen soll, bestimmt
demnach eine Arbeitsgemeinschaft aus Freizeit-Ideologen,
unterbeschäftigten Landtagsabgeordneten und übergriffigen
Behördenvertretern. Ob ein Lehrer den Schulfrieden stört, hängt einzig
und alleine davon ab, ob es Spitzeln und Denunzianten gelingt, Stimmung
gegen einen politisch mißliebigen Pädagogen zu machen. Und das ganze im
Namen von „Weltoffenheit und Toleranz“.
Im konkreten Fall funktioniert das so:
Am Anfang steht ein Bericht in der Walsroder Zeitung.
Man beachte die Wortwahl: „Ein Lehrer an der Wilhelm-Röpke-Schule sorgt
bereits seit Längerem für Aufregung, weil er auf seiner privaten
Facebook-Seite den Eindruck vermittelt, dass er Anhänger von
umstrittenen Organisationen wie Pegida und deren hannoverschen Ableger
ist.“
"Erweckt den Eindruck"..."Aufregung"..."umstritten".."alarmiert". Es
strotzt vor Formulierungen, die ungefähr so justiziabel wie die zehn
Gebote sind. Aber sie verfehlen ihre Wirkung nicht.
"Alarmiert sein" und ein wenig Druck genügt, um die Schülervertretung
zu einer entsprechenden Stellungnahme zu veranlassen: "Die
Schülervertretung der Schule hat sich kurz darauf mit einem Statement an
die Öffentlichkeit gewandt, das auf der Homepage der Schule nachzulesen
ist. Darin heißt es u. a.: „Wir sind betroffen, dass unsere Schule
durch das öffentliche Auftreten eines einzelnen Lehrers und die erfolgte
Resonanz in den Medien mit der rechten Szene in Verbindung gebracht
wird. Wir sind gegen Diskriminierung und Fremdenhass, unsere Schule ist
weltoffen und tolerant.“ (Zitat aus einer kleinen Anfrage an den
niedersächsischen Landtag).
Ja "betroffen" sind sie und extrem "weltoffen und tolerant". Und
diese absolut astrein tadellose vorbildliche Minorität wird jetzt mit
der "Rechten Szene" irgendwie "in Verbindung gebracht".
Alles was der Denunziant jetzt noch braucht, sind zwei
CDU-Abgeordnete, die im Grundgesetz den Passus mit der Meinungsfreiheit
nicht gelesen haben und Gudrun Pieper und Kai Seefried (schulpolitischer
Sprecher der CDU...) heißen. Die formulieren schwer besorgt eine kleine Anfrage an den niedersächsischen Landtag .
In der Antwort darauf heißt es zunächst mal: "Im Rahmen der
dienstrechtlichen Würdigung wurde festgestellt, dass diese
Meinungsäußerungen der Lehrkraft weder strafrechtlich noch
disziplinarrechtlich relevant waren."
Nur ist das inzwischen vollkommen egal: "Der Lehrkraft wurde von der
NLSchB die Absicht angekündigt, sie zum nächstmöglichen Zeitpunkt und
zunächst bis zum Ende des laufenden Schuljahres an eine andere Schule
abordnen zu wollen. Nach Ablauf der Anhörungsfrist hat die NLSchB am
13.10.2015 die nach dem NPersVG vorgesehene Zustimmung des
Schulbezirkspersonalrates zu der beabsichtigten Abordnung der Lehrkraft
eingeholt. Die Abordnung wird nunmehr umgesetzt."
Bevor die Walsroder Zeitung samt Gudrun Pieper und Kai Seefried einen
erhöhten Puls verspüren oder gar alarmiert sind, deshalb hier eine
persönliche Stellungnahme: Ich möchte hiermit nicht den Eindruck
erwecken, dass ich ein Anhänger von AFD, Pegida oder deren Hannoverschem
Ableger bin. Ich möchte aber ganz entschieden den Eindruck erwecken,
dass es mich ANKOTZT, wie in diesem Land Spitzel und Denunzianten dafür
sorgen, dass Menschen, die ihr Recht auf freie Meinungsäußerung in
Anspruch nehmen, schikaniert und in ihrer beruflichen Existenz bedroht
werden.
Ich bin auch kein Lehrer, sondern Journalist und Vater. Und ich kann
aus eigener Recherche und aus eigenem Erleben davon erzählen, wie der
Schulunterricht in Deutschland seit langem für politische Indoktrination
missbraucht wird - ohne dass auch nur jemand pieps sagt. Da werden
ganze Schulklassen in Al Gores der Falschaussage überführten
Klima-Propagandafilm „Eine unbequeme Wahrheit“ geschleppt. Da werden
Kinder gerügt, weil die Eltern das Pausenbrot in Aluminiumfolie
eingewickelt haben. Da werden Schüler dazu genötigt, händchenhaltend
Lichterketten für den Frieden oder was weiß ich zu organisieren. Und so
weiter und so fort.
In Schwarmstedt haben wir es nach den mir vorliegenden Informationen
mit einem Lehrer zu tun, der seine Schüler ausdrücklich NICHT mit
seiner privaten Meinung indoktrinierte, sondern - so seine Schüler -
sich im Unterricht „nie politisch einseitig oder tendenziös geäußert
hat“. Aber das hilft offenbar alles nix, wenn seine private Meinung nach
Ansicht der Schulblockwarte eine falsche ist.
Was mir aber inzwischen Hoffnung macht: Die Sache geht allmählich nach hinten los.
So meldeten sich inzwischen Schüler zu Wort, die ihren Lehrer - weil er
wohl ein guter und beliebter Lehrer ist - zurück haben wollen. Von
einer Störung des Schulfriedens hätten Sie „nichts mitbekommen“ (dafür
muss man wahrscheinlich auch im Landtag sitzen). Es wurden bereits 350
Unterschriften von Schülern der Jahrgänge 8 bis 12 gesammelt. Laut
„Schwarmstedter Rundschau“ beklagen die Schüler und die Elternvertreter
der besonders betroffenen Abschlussklasse sei in den Sitzungen der
Schülervertretung auf sie „Druck ausgeübt worden“. Auch das
Lehrerkollegium setzt sich inzwischen für die Rückkehr ihres Kollegen
ein. Dem Schulpersonalrat liegen bereits 35 Unterschriften vor.
Es handelt sich übrigens um die Schwarmstedter Schule, die den Namen
„Wilhelm Röpke“ trägt, und die diesem Namen nun doch noch gerecht wird.
Wilhelm Röpke war ein Vorbild in der Nazizeit,
gerade wiederentdeckt von Götz Aly, der ihn einen 'Bruder im Geiste'
nennt: „Anders als viele Historiker im Deutschland der
Nachkriegsjahrzehnte erkannte der Zeitgenosse Röpke den
klassenübergreifenden Massencharakter der NS-Bewegung und deren starken
Kern akademisch gebildeter Mitglieder und Sympathisanten bereits vor
1933.“
Und so sind die Vorgänge an der Schule in Schwarmstedt doch noch etwas, was in die Schule gehört: Ein Lehrstück.
Achse des Guten
...
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