Samstag, 28. Mai 2011

mittendrin - Bibellese für heute

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21 Der Herr sagt: »Ich hasse eure Feste und kann eure Feiern nicht ausstehen.
22 Eure Brandopfer und Speiseopfer sind mir zuwider; das gemästete Vieh, das ihr für das Opfermahl schlachtet, kann ich nicht mehr sehen. 
23 Hört auf mit dem Geplärr eurer Lieder! Euer Harfengeklimper ist mir lästig!
24 Sorgt lieber dafür, dass jeder zu seinem Recht kommt! Recht und Gerechtigkeit sollen das Land erfüllen wie ein Strom, der nie austrocknet.
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Amos 5,21-24 auch in anderen Übersetzungen lesen

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Falscher oder rechter Gottes-Dienst

Gott war vom Alltag ausgesperrt. Am Heiligtum inszenierte man prachtvolle Gottesdienste. Ohne mich, meldet sich Gott durch Amos zurück. Falscher Gottesdienst macht Gott passiv. Die Betonung liegt einseitig auf unserem Dienst für ihn: Wir laden ein, organisieren, Gott ist der Empfangende. Ihm bringen wir unseren Lobpreis, zu ihm beten wir, ihm opfern wir eine Stunde.
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Und müssen zu unserer Überraschung vernehmen: Eure Opfer sind mir zuwider. … Hört auf mit dem Geplärr eurer Lieder. Im rechten Gottesdienst ist Gott aktiv. Die Betonung liegt stärker auf Gottes Dienst für uns. 

Gott lädt ein, er er-hört unser Beten, er macht sein Wort lebendig, er schenkt (neues) Leben. Und vor allem: Er prägt das gemeinsame Leben durch Recht und Gerechtigkeit  nicht nur am Ruhetag. 

Falscher Gottesdienst setzt sich ab vom alltäglichen Leben, rechter Gottesdienst nimmt das Leben herein und rüstet dafür aus: Sorgt dafür, dass jeder zu seinem Recht kommt! Recht und Gerechtigkeit sollen das Land erfüllen wie ein Strom, der nie austrocknet.
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Gottesdienst, falscher oder rechter: Das ist nicht eine Sache meines Pfarrers oder meiner Gemeinde. Da bin zuerst ich gefragt. In meinem Alltag zum Beispiel.
 
von  Jörg Hochuli
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