Freitag, 19. März 2010

Wenn es keinen Gott gäbe ....

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Was dabei herauskommt, wenn man an nichts mehr glaubt


Woher kommt der Haß?

Sie nennen sich "neue Atheisten" und verkünden engagiert: "Gott ist ein perverser schädlicher Gedanke. Er gehört ausgerottet." Dabei scheint jedes Mittel recht zu sein: Demagogie, einseitige Wissensgläubigkeit, Diffamierung, Halbwahrheiten, Verallgemeinerung.
Hauptsache die Religion wird als etwas abgrundtief Dummes und Böses denunziert. Sie ist nicht nur verantwortlich für alle möglichen Übel. Nein: Religion ist das Übel der Menschheit schlechthin.


Alle in einen Topf geschmissen

Dabei werden sie alle in einen Topg geworfen: Jesus-Pazifisten, Selbstmordattentäter, Befreiungstheologen, Dschihadisten, Kreationisten, Christenversteher, Talibankämpfer, Gurus, linke und rechte Theologen, Gott-Mutter-Feministinnen, alle, die der Metaphysik nicht abschwören wollen.

Man fragt sich, aus welchen Quellen der exzessive Hass der neuen Atheisten gegen alle Religionen gespeist ist? Ist es die Angst, dass der Glaube im Kampf mit der Aufklärung doch Sieger bleiben könnte? Wir leben in einer Zeit, in der man fast überall auf der Welt eine Radikalisierung und Fundamentalisierung von Religion beobachten kann. Das gilt auch für den Atheismus als quasireligiöse Ideologie.

Der neue Atheismus ist nichts weiter als die fundamentalistische Variante des klassischen Atheismus. Kein einziger Gedanke ist neu. Das einzig Neue ist die Aggressivität des Anspruchs, der (Zwangs-)Beglücker der Menschheit zu sein.


Der Angriff auf die Würde

Es gibt keine radikalere Begründung der Gleichheit jedes Menschen als der christlich-jüdische Gedanke der Gottesebenbildlichkeit des Menschen. Wenn der Mensch Gott abschafft, dann besteht die Gefahr, dass der Mensch auch den Menschen abschafft.

Vergessen wir nicht, dass Hitler und Stalin fanatisch wissenschaftsgläubige Atheisten waren, welche die Welterlösungsprogramme dilettierender Naturwissenschaftler umsetzen wollten. Sie Ermordung von Millionen Menschen wurde ideologisch dadurch vorbereitet, dass man in ihnen keine geliebten und gewollten Geschöpfe Gottes sah.

Es ist leichter, Zufallsprodukte einer mechanistischen Evolution umzubringen. Die neuen Atheisten Richard Dawkins oder Christopher Hitchens behaupten allen Ernstes, dass nur eine atheistische Menschheit eine glückliche Menschheit sein könne.


Was dabei verschwiegen wird

Vergessen oder verschwiegen wird dabei, dass es atheistische Ideen wie Kommunismus und Faschismus bzw. Nationalsozialismus waren, die Millionen und Abermillionen von Menschen umbrachten, vergasten, massenweise erschossen, in Umerziehungslagern verhungern oder zu Tode schuften ließen.

Das finsterste Land der Welt ist heute Nord-Korea mit seiner atheistisch-kommunistischen Diktatur. Die Machthaber dort ließen etwa eine Million Bürger verhungern. Hunderttausende werden in Arbeitslagern wie Tiere gehalten. Man muß schon einen gründlich verstellten Zugang zur Wirklichkeit haben, wenn man übersieht, dass atheistische Ideen mehr Elend und Leid über diese Welt gebracht haben als alle Religionen zusammen.

Wenn der Mensch seine Würde nicht von Gott bekommt, sondern der Mensch sich anmaßt, seine Würde durch Rasse, Herkunft, Einstellung oder Nützlichkeit zu definieren, dann sind die Tore weit dafür geöffnet, dass ganzen Gruppen von Menschen oder gar Völkern das Recht zum Leben abgesprochen wird.

Es rächt sich fürchterlich, wenn wir die Existenz des Menschen von einem Schöpfergott abschneiden. Der Mensch wird beliebig manipulierbar, weil er jeden Maßstab für Gut und Böse verloren hat.


Wenn Atheisten warnen

Nicht nur Kirchenleute warnen vor den Folgen des Atheismus für das Zusammenleben der Menschen. Selbst für einen Sozialisten wie Gregor Gysi ist eine gottlose Gesellschaft eine schreckliche Vorstellung. In einem Gespräch mit Johannes B. Kerner sagte er: "Eine gottlose Gesellschaft: Das heißt, eine Gesellschaft ohne jede Orientierung. Eine Gesellschaft des reinen Pragmatismus, wo man heute das denkt und morgen jenes denkt und überhaupt keine moralische einigermaßen verbindlichen Maßstäbe mehr hätte."

Dem Atheisten Gysi graut es vor der Gottlosigkeit und ihren Folgen. Eine Gesellschaft ohne Gott verlässt den Boden, auf dem Werte gedeihen können. Wo sollen denn die Werte herkommen, ohne die eine Gesellschaft zugrunde geht, weil sie keine gemeinsamen Ideale für das Zusammenleben der Menschen mehr entwickeln kann? ... Von der Wirtschaft? ... Vom Staat? ... Von der Philosophie? ...

Die Zukunftsfähigkeit unserer abendländischen Kultur hängt entscheidend davon ab, inwiefern sie eine Rückbesinnung auf die Wurzeln des christlichen Glaubens mit seinen Kraftquellen, seiner Spiritualität, seinem Humanismus, seinen Werten und Tugenden vollzieht.

Kein Geringerer als Jürgen Habermas - für viele der bedeutenste Philosoph der Gegenwart und gleichzeitig eine Ikone atheistischer Philosophie - schreibt, ....."das einer zerknirschten Moderne nur noch die religiöse Ausrichtung auf einen transzendenten Bezugspunkt aus der Sackgasse helfen kann". ....

Das kann man auch einfacher ausdrücken: Die Moderne hat sich in Illusionen verrannt. Aus dieser Sackgasse kommt sie nur heraus, wenn sie sich dem Glauben zuwendet.


Auzug aus einem Text von Alexander Garth ... Pfarrer in Berlin





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