Samstag, 15. September 2012

Dichtung und Wahrheit

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Ein Film zieht eine blut´ge Spur -
Doch fragst Du mich:
Wie geht das nur?
Da Filme doch nicht töten können!
So will ich Dir die Gründe nennen:
(Von A könyvmoly)

Der Film zeigt jene Spukgestalt,
Sie geistert noch durch die Geschicht,
Weil durch Gehöre und Gesichte
Der Wahn sie trieb zu mehr Gewalt.

Gewalt, die Feinde zu erschlagen,
Unfähig, eines zu ertragen:
Das Widerwort, das kluge Fragen,
Mäuslein, die an Tyrannen nagen.

Ein Mann zieht seine blut´ge Spur -
Durch die Geschichte,
Seht doch nur:
Wie Wahnbeïrrte töten können!
Weil sie Vernunft und Maß nicht kennen.

Wer aber nennt die Schreckgestalt,
Das finst´re Antlitz der Gedichte,
Den packt man, dass man ihn vernichte
Und brennt und steinigt, schlachtet bald.

Wenn man beleidigt die “Gerechten”,
Die für den großen Künder fechten,
Wenn man der Wahrheit Geltung schafft:
Wird man vom Tod bald hingerafft.

Wer Wahrheit liebt, bereit zu sterben,
Während sich Irrsinn und Verderben
In maßlos selbstgerechtem Ton
Als uns´res Staates Religion
Und heiligster Besitz verkünden;
Und stets durch Feigheit Beifall finden.

So kommt es, dass man die beleidigt,
Die unter seiner Fahne rasen,
Wenn man die Wahrheit nur verteidigt -
Sieht man sie helles Feuer blasen,
Wenn Wahn, der unersättlich ist,
Den letzten Fetzen Hirn wegfrisst.

Kein Film zieht eine blut´ge Spur!
Die Irren sind es, sieh sie nur:
Wenn sie durch ihre Tat belegen,
Wogegen sie sich lautstark regen.
Sie selbst, sie liefern den Beweis:
Für das, was jeder heimlich weiß.


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