Dienstag, 30. Juli 2013

Krank im Büro

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Nichtstun strengt an


 ·  Wer im Beruf ständig Stress hat, läuft Gefahr, am Burnout-Syndrom zu erkranken. Doch es gibt auch das Gegenteil: Beim Boreout leiden die Beschäftigten darunter, zu wenig zu tun zu haben. In den Unternehmen spricht sich das nur langsam herum.
Nach drei Monaten in der neuen Abteilung habe ich mich nur noch gelangweilt. Ich bat meinen Vorgesetzten um mehr und anspruchsvollere Aufgaben", erzählt Monika L.*, die als Sachbearbeiterin in einer Versicherungsgesellschaft im Rhein-Main-Gebiet arbeitet. "Aber ich rannte gegen verschlossene Türen. Dann lässt man es irgendwann sein." Mit der Zeit entwickelte sie Strategien, um die wenigen Aufgaben in die Länge zu ziehen. "Damit es nicht auffällt, dass ich eigentlich nichts tun hatte." Die Identifikation mit dem Unternehmen ging verloren und damit auch die Zufriedenheit im Job. Erst als ein neuer Vorgesetzter die Arbeitsstrukturen umkrempelte und anders organisierte, besserte sich die Lage. Jetzt geht Monika L. wieder gerne zur Arbeit.
Was sie erlebt hat, ist kein Einzelfall. Das Phänomen der Unterforderung am Arbeitsplatz rückt inzwischen immer stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit - und langsam auch in das der Personalverantwortlichen. Wer in seinem Job - durch Aufträge, die nicht fordern und schnell erledigt sind - viel unausgefüllte Arbeitszeit hat, mag sich anfangs noch über den Freiraum freuen. Wird dies jedoch zu einem Dauerzustand ohne Aussicht auf Änderung, dann kehrt sich die ständige Unterforderung ins Negative. Der Arbeitnehmer macht gelangweilt nur noch Dienst nach Vorschrift und versucht, dies aus Angst um seinen Arbeitsplatz zu verbergen. Auch gesundheitliche Probleme können die Folge sein. Und das Unternehmen leidet ebenfalls: Ihm entsteht durch nicht effizient eingesetzte Mitarbeiter ein handfester wirtschaftlicher Schaden.
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