Die WestLB ist Geschichte - nun wird bekannt, wie viel Geld die
Pleitebank in Offshore-Steuerparadiesen verloren hat. Gut sechs
Milliarden Euro sind es laut "Handelsblatt". Dafür aufkommen muss der
deutsche Steuerzahler.
Hamburg - Die vor einem Jahr abgewickelte Westdeutsche Landesbank
(WestLB) hat offenbar mehr als sechs Milliarden Euro in
Übersee-Steueroasen verspekuliert. Das berichtet das "Handelsblatt"
unter Berufung auf eine Antwort von NRW-Finanzminister Norbert
Walter-Borjans (SPD) auf eine kleine Anfrage der FDP.
Demnach kamen zum Stichtag 31. März 2008 gut ein Viertel der toxischen
Wertpapiere der WestLB, die auf die Zweckgesellschaft Phoenix übertragen
wurden, von Aktivitäten auf den Cayman-Inseln und 1,3 Prozent von
Niederlassungen auf Jersey. Phoenix ist eine Zweckgesellschaft, in die
die WestLB im ersten Quartal 2008 ihre nicht mehr handelbaren
Wertpapiere ausgliederte. Der Wert des Portfolios betrug 23 Milliarden
Euro.
Ralf Witzel, Initiator der Anfrage, fordert eine gründliche
Aufarbeitung des Falls. "Ein wichtiger Teil des Milliardengrabs WestLB
ist in Offshore-Destinationen verursacht worden", kritisierte der
FDP-Fraktionsvize. Insgesamt dürfte die Abwicklung der WestLB den
Steuerzahler am Ende rund 18 Milliarden Euro kosten, heißt es im
"Handelsblatt".
Vor einigen Wochen war bekannt geworden, dass die WestLB teilweise
seit 1975 Briefkastenfirmen in Übersee unterhielt. Die Niederlassungen
auf den Cayman-Inseln, auf den Bermudas, Jersey oder den
niederländischen Antillen existieren noch immer. Die letzte dieser
Gesellschaften wurde 2004 gegründet.
spiegel.online
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