Montag, 1. Juli 2013

Aktivisten des 17.Juni müssen draußen bleiben



Heute Vormittag am Friedhof in der Berliner Seestraße. Zur Zentralen Gedenkfeier für die Aufständischen des 17. Juni 1953 zieht es jede Menge politische Prominenz. 

Kanzlerin Merkel und der Bundespräsident erschienen, der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit, Innensenator Henkel und jede Menge Bundestagsabgeordnete.

Darunter Etliche, die man noch nie aktiv erlebt hat, wenn es um die Belange der politisch Verfolgten der DDR, etwa die Aufbesserung der mehr als schäbigen „Opferrente“, geht.

Auch Solche, die kürzlich Briefe der VOS, des Vereins der Opfer des Stalinismus, unbeantwortet ließen oder abschlägig beschieden, waren herbei geeilt.

Na ja, es ist Wahljahr. Vielleicht gibt es ja ein Foto mit der Kanzlerin oder dem Bundespräsidenten. Das macht sich gut im Wahlkreis. Oder man wird von der Kamera eingefangen. Noch besser. Im Fernsehen zu erscheinen, ist das Höchste.

Am Eingang ist strengste Kontrolle. Selbst Journalisten werden nicht reingelassen, wenn sie sich nicht akkreditiert haben. Na gut, das hätten sich die Kollegen ja vorher überlegen können.

Aber auch Aktivisten des 17. Juni, die sich aufgemacht haben, um der Feier beizuwohnen, werden barsch abgewiesen. Desgleichen das halbe Dutzend politischer Gefangene, die sich eingefunden hatten.

Drinnen bekundet der Regierende Bürgermeister seinen „tiefen Respekt vor denen, die sich gegen die DDR-Diktatur erhoben.“

Draußen vor dem Tor erfahren die wenigen Aktivisten gegen die DDR- Diktatur, dass der Respekt aber nicht mal ausreicht, um die wenigen, die ohne Einladung gekommen waren, die nicht mal geahnt hatten, dass sie eine Einladung brauchen würden, der Ehrung beiwohnen dürfen.

Armes Deutschland !



Beitrag erschien zuerst auf: achgut.com
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