Der Journalist Robert Rossmann fragt allen Ernstes in seinem Beitrag ”
Immer nur Geld” auf Süddeutsche.de, ob das Kindergeld noch zeitgemäß
ist. Man mag kaum glauben, wie desinformiert manche Leute glauben, sich
zu familienpolitischen Fragen äußern zu dürfen.
Auf die Süddeutsche
Zeitung wirft das nicht gerade das beste Licht.
Sehr geehrter Herr Rossmann,
am 21. Juni erlaubte die Süddeutsche Zeitung Ihnen, den Artikel: “Immer nur Geld” zu
veröffentlichen, obwohl dieser Beitrag nur so strotzt von
Informationsfdefiziten. Ein kleines bisschen Recherche hätte dem Leser
die Augen geöffnet für die realen Zusammenhänge. Wir von der
Elterninitiative für Familiengerechtigkeit wollen Ihnen daher auf die
Sprünge helfen.
Wenn Ihnen, Herr Rossmann, ihr Geld gestohlen wird, wollen sie es
doch wieder zurück haben, oder nicht ? Denn ohne Geld leben Sie wie ein
armer Hund. Und wenn Ihnen der Dieb das Geld weiter vorenthält, bzw.
wenn er frech fortfährt, Ihnen Geld zu stehlen, dann schreien Sie doch
auch: Gib mir mein Geld zurück! Sie wollen keine Schokolade und kein
Bier zurück, sondern ihr gutes G e l d. Immer nur Geld!
Dieses kleine Beispiel kann Ihnen durchaus als Parabel für den Umgang
des Staates mit Familien dienen. Der Sozialrichter Dr. Jürgen Borchert,
Darmstadt, formuliert es so: Zuerst stiehlt man den Familien die Sau
vom Hof, um ihnen dann später zwei Koteletts zurückzugeben.
Sehr
deutlich wird das am Beispiel KINDERGELD! Der Staat fordert von den
Eltern pro Kind und Monat 132 Euro, indem er das Kinderexistenzminimum
illegal besteuert. Zusätzlich liefern die Eltern pro Kind und Monat 133
Euro Verbrauchssteuern ab. Zusammen 265 Euro. Vom Staat bekommen die
Eltern aber nur 184 Euro als so genanntes KINDERGELD erstattet. Die
Eltern zahlen also pro Kind und Monat 81 Euro drauf. Das sind bei drei
Kindern 243 Euro monatliche Strafsteuer dafür, dass sie Kinder
anständig erziehen und versorgen.
Wollte man die Eltern von dieser
ungerechten Strafbesteuerung befreien, müsste das Kindergeld um 81 Euro
erhöht werden, also auf 265 Euro! Damit wären dann lediglich die
steuerlichen Abgaben der Eltern für ihre Kinder erstattet, ohne dass die
Familie auch nur 1 Cent vom Staat ”geschenkt” bekommen hat.
KINDERGELD ist also eine riesengroße LÜGE, eine einzige NULLNUMMER, ein
reines PHANTOM, und nicht das Füllhorn, das über die Familien
ausgeschüttet wird, wie die Medien suggerieren.
Die Berechnung stammt
vom Heidelberger Familienbüro.
Sie haben recht, Herr Rossmann, diese Evaluation hätte sich die
Bundesregierung sparen können. Warum? Weil sie – dilettantischer geht´s
nicht – nur die Ausgabenseite bilanziert, aber nicht den Ertrag, den die
Kinder dem Land bringen. Seriöse, von der Wirtschaft unabhängige
Mathematiker errechneten dagegen mit angemessenen statistischen Methoden
pro Kind einen Gewinn von 77 000 Euro, den es im Lauf seines Lebens
mehr an den Staat zurückzahlt, als dieser in das Kind investiert hat. (
IFO-Studie im Auftrag der Robert Bosch-Stiftung, 2005 )
Wenn man schon
eine Studie zur Effektivität familienpolitischer Leistungen anfertigt,
dann sollte man nicht Gott weiß was alles mit einrechnen, was mit
Kindererziehung null und nichts zu tun hat, wie z. B. das
Ehegattensplitting. Inzwischen steht auch fest, dass die Beiträge der
Eltern in die Krankenkasse durch die Familien gar nicht ausgeschöpft
werden, sondern zum großen Teil an die Gemeinschaft gehen. Eltern sind
also Nettozahler für die KV und keine Empfänger von Leistungen ( Dr.
Frank Niehaus im Auftrag der Bertelsmannstiftung 2013 ).
Die Frage bleibt: Warum geben wir so viel Geld für eine derart
schlampig zusammengeschusterte Studie aus? Klar: 200 Milliarden klingen
nach Goldesel und europaweit höchst üppigem Familientransfer. In
Wirklichkeit sind es nur ein Viertel, nämlich 55 Mrd., wie selbst das
Ministerium zugibt. Aber Sie, Herr Rossmann, argumentieren stur und
gegen besseres Wissen mit den 200 Mrd. Und das finden wir Eltern im
höchsten Maße unlauter.
Und wie kommt es zur massiven Verarmung von Familien? In den letzten
40 Jahren hat sich die Zahl der Kinder in Sozialhilfe versechzehnfacht!
Ich empfehle Ihnen, Herr Rossmann, eine paar Nachhilfestunden in Sachen
Familiengerechtigkeit.
Mit freundlichem Gruß im Auftrag der
ELTERNINITIATIVE FÜR FAMILIENGERECHTIGKEIT
Bärbel Fischer
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