Die Not vor meiner Tür
Wir mussten vor kurzem ziemlich unerwartet umziehen.
Natürlich gab es da entsetzlich viel zu tun. Wer zieht schon gern mit seiner
Familie, Haustieren und dem kompletten Hausstand mal eben um? Und außerdem bin ich
auch noch berufstätig. Eine Verwandte bot mir an, in dieser turbulenten Zeit an
einem Nachmittag zwei Stunden auf unsere Tochter aufzupassen. Sie ist Rentnerin
und hat viel Zeit.
Der Umzug hat mich enorm mitgenommen. Auch Wochen danach
schleppe ich mich recht müde durch die Tage. Denn schließlich muss alles auch
wieder ein- und aufgeräumt werden – neben Familie, Haustieren und Beruf. Da
treffe ich auf der Straße meine Verwandte. „Du siehst müde aus. Du solltest
dich mal etwas ausruhen“, sagt sie zu mir. Ich sehe sie an und fühle mich total
verschaukelt!
Wie soll ich das denn machen, wenn mir keiner hilft? Auch sie
nicht! Diese persönliche Erfahrung und der Text Lukas 16,19-24 heute machen mir klar: Ich will
lernen auf die Menschen vor meiner Tür zu achten. Ihre Bedürfnisse wahrnehmen.
Ich will meine Augen nicht vor ihrer in- neren oder äußeren Not verschließen.
Ich will merken, wenn andere Hilfe brauchen. Und ihnen im Rahmen meiner
Möglichkeiten helfen. Mit Gottes Hilfe.
Dr. Kathrin Grüner
ERF
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