Mittwoch, 14. Oktober 2015

Drogeriekette dm sagt Spendenaktion für Kurden ab

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Noch am Wochenende hatte dm die geplante Spendenaktion für eine kurdische Gemeinde in der Nähe von Bonn verteidigt. Nun sagt die Drogeriemarktkette die Veranstaltung ab - aus Angst vor Gewalt.
Die Drogeriekette dm hat eine Spendenaktion zugunsten einer kurdischen Gemeinde wegen Gewaltandrohungen abgesagt. Dazu habe das Unternehmen sich entschieden, "um keinen Nährboden für Eskalation zu bieten", erklärte Geschäftsführer Erich Harsch am Dienstag. Damit hoffe dm, "einen Beitrag zur Deeskalation zu leisten".
Der Menschenrechtsaktivist Rupert Neudeck wollte am Samstag in einem dm-Drogeriemarkt in Troisdorf bei Bonn kassieren und seine Einnahmen der kurdischen Gemeinde im Ort spenden. Das Geld sei "ausschließlich" für den Deutschunterricht für "integrationswillige Menschen" gedacht, betonte dm.
Wer mit Gewalt drohte, teilte dm-Geschäftsführer Harsch nicht mit. Nach "Welt"-Informationen hatten nationalistische Deutsch-Türken zum Boykott von dm aufgerufen.

Kein Verständnis für Reaktion

"Wir haben wenig Verständnis dafür, dass soziale Hilfsaktionen Anlass sein sollen zur politischen Interessenvertretung oder gar zu verbaler oder physischer Gewaltausübung", erklärte Harsch. "Das verurteilen wir grundsätzlich."
In den dm-Märkten kauften täglich 1,7 Millionen Menschen aus vielen Ländern, Kulturen und Religionen aller Altersgruppen ein.
Am Sonntag hatte dm die Spendenaktion zunächst noch verteidigt. "Wir nehmen eure Rückmeldungen zur Aktion in Troisdorf auf, möchten aber auch klarstellen, dass uns soziales Engagement sehr wichtig ist", schrieb das Unternehmen auf Facebook.


Die Welt

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