Elternprotest erfolgreich:
Schleswig-Holstein zieht Vielfalts-Materialien zurück
Die schleswig-holsteinische Landesregierung hat das umstrittene Schulmaterial »Echte Vielfalt unter dem Regenbogen«zurückgezogen. Es sei in der jetzigen Form »nicht geeignet für die Schulen«. Bereits Anfang des Jahres hatte das Material für Proteste gesorgt – mit Erfolg.
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Angefangen hat alles Anfang 2014 mit dem Beschluß des Kieler Landtages „Miteinander stärken, Homophobie und Diskriminierung bekämpfen“. Ein Unterpunkt dieses Papiers bezog sich auch auf die Schule. Es sollten Unterrichtsmaterialien erstellt werden, um die Kinder in Schleswig- Holstein über den richtigen Umgang mit LSBTTIQ-Menschen aufzuklären. Dafür beauftragte die Landesregierung den Lesben- und Schwulenverband Schleswig-Holstein (LSVD) und stellte 20.000 € zur Verfügung.
Anfang 2015 gelangte der Methodenschatz „Echte Vielfalt unter dem Regenbogen“, den das Kieler Petze-Institut für den LSVD erstellt hattte, an die Öffentlichkeit und sorgte für mächtig Wirbel und zahlreiche Proteste. In den Unterrichtsmaterialien wurde die normale Familie wahrheitswidrig zur Randerscheinung degradiert und Patchwork-Konstellationen als unproblematisch beschönigt. Leihmutterschaft, die in Deutschland bei Strafe verboten ist, wurde darin als richtig und gut verharmlost, ebenso wie polygame Verhältnisse.
Die Initiative Familienschutz urteilte in Ihrer Online-Petition »Sexualpädagogik der Vielfalt darf keine Schule machen«, daß dies eine massive Gefährdung der Identitätsentwicklung der Kinder darstelle und forderte Sozialministerin Kristin Alheit (SPD) auf, diese Materialien zu verwerfen und die Zusammenarbeit mit Interessengruppen, wie dem LSVD, zu beenden. Die Landesregierung kündigte schließlich eine überarbeitete Fassung für das Frühjahr 2015 an.
Seitdem war es still geworden um die geplanten Materialien. Nun hat die Landesregierung in Schleswig Holstein die Einführung des umstrittenen Schulmaterials vorerst gänzlich gestoppt. In der vorliegenden Form sei es »nicht geeignet für die Schulen«, begründete das Sozialministerium seine Entscheidung. Auf die Nachfrage, warum die Materialien nicht geeignet seien, gab sowohl das Sozialministerium als auch der Bildungsministerium keine Auskunft.
Vermutlich hatte man in Schleswig-Holstein angesichts der anhaltenden und erfolgreichen Proteste des Aktionsbündnisses DEMO FÜR ALLE in Stuttgart und Hannover die nicht unberechtigte Sorge, derlei könnte nun auch in Schleswig-Holstein drohen. Zudem war bekannt geworden, daß mit der Erarbeitung der Materialien ausgerechnet eine Person betraut worden war, die enge Verbindungen zu einem ehemaligen Geschäftsführer der Fraktion der Grünen pflegte, der wegen des Besitzes von kinderpornografischen Materials verurteilt worden war. Eine genauere Untersuchung dieses Falls ließ sich mit dem Rückzieher möglicherweise verhindern.
Dieser Kampf scheint nun erst einmal gewonnen. Allerdings steht zu befürchten, daß das Projekt in anderer Form wiederbelebt werden könnte: »Das Bildungsministerium wird in Abstimmung mit dem Sozialministerium erarbeiten, in welcher Form das Thema an den Schulen behandelt werden sollte«, so ein Sprecher des Sozialressorts.
Demo für alle
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