Mittwoch, 7. Oktober 2015

Missionsauftrag gilt allen Menschen

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Janis Anmerkung .... 
Kirche, die so argumentiert, wie einige ihrer Kirchenleiter, schafft sich selbst ab. Denn hier lenkt nicht der Heilige Geist die Gemeinden, sondern allzu menschliches Denken. 


Mission unter Flüchtlingen? 

Kirchenleiter sind dagegen


Flüchtlinge in einem Aufnahmeeinrichtung in Deutschland. 
Wetzlar (idea) – Sollte die Kirche die christliche Botschaft jetzt auch den nach Deutschland kommenden Flüchtlingen weitersagen? Nein, meint ein Großteil der evangelischen Kirchenleiter. Gefragt seien jetzt vor allem tatkräftige Hilfe und interreligiöser Dialog. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) unter den 20 Gliedkirchen der EKD. Konkret ging es um folgende zwei Fragen: Gilt der Missionsbefehl Jesu auch für die nach Deutschland kommenden Asylbewerber? Und: Sollten Kirchengemeinden stärker unter Muslimen missionieren? Von den 20 angefragten Kirchenleitern reagierten zehn. So erklärte etwa der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge: „Unser Verständnis von Mission bedeutet, mit Menschen, die anderen Glaubens sind, in einen Dialog zu treten und den eigenen Grund des Glaubens nicht zu verschweigen.“ Der bayerische Landesbischof und EKD-Ratsvorsitzende, Heinrich Bedford-Strohm (München), mahnte, Christen dürften die Notlage von Flüchtlingen nicht dazu ausnutzen, um sie zu einem Religionswechsel zu überreden. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau warnte gar vor „aggressiven oder bedrängenden Bekehrungsversuchen“. Sie zählten in der Geschichte des Christentums zu den dunkelsten Kapiteln.



Die Flüchtlinge brauchen „Mitmenschlichkeit, nicht Mission“
Der theologische Repräsentant der Bremischen Evangelischen Kirche, Schriftführer Renke Brahms, schrieb, die jetzt in Deutschland ankommenden Flüchtlinge bedürften dringend der freundlichen Aufnahme und Begleitung. Das sei christliche Nächstenliebe: „Daher stellt sich die Frage von der biblischen Botschaft her genau anders herum: Nicht wir bringen Christus zu den Flüchtlingen, sondern Christus kommt zu uns in der Gestalt der Flüchtlinge.“ Nach Ansicht der Evangelisch-reformierten Kirche brauchen die Flüchtlinge „Mitmenschlichkeit, nicht Mission“: „Der barmherzige Samariter hilft und verliert dabei kein Wort über seinen Glauben. Damit tut er, was notwendig und im Sinne Jesu ist. Sein Verhalten ist Ausdruck der Mission Gottes, gerade weil es auf alles Missionarische verzichtet.“ Es könne nicht Absicht und Ziel der Hilfe für notleidende Fremde sein, sie zu einem Wechsel ihres Glaubens zu bewegen: „Wichtiger ist es, auch mit Andersgläubigen in guter Nachbarschaft zu leben.“ Die Evangelische Kirche der Pfalz sieht zwar einen „Auftrag zum Zeugnis“, der schließe aber die Bereitschaft zum Dialog ein: „Wir bezeugen unseren Glauben in Wort und Tat, aber wir haben auch das Zeugnis der Muslime zu hören und mit ihnen zu reden.“


Keine Einschränkung für den Taufbefehl
Nach Ansicht des Landesbischofs der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Carsten Rentzing (Dresden), gilt die Botschaft des Evangeliums uneingeschränkt allen Menschen. Verkündet werde sie in Wort und Tat. Für beides gebe es passende und unpassende Momente: „Die Zeichen der Barmherzigkeit und Menschenfreundlichkeit, die von vielen Christinnen und Christen gegenwärtig gegenüber Flüchtlingen gegeben werden, sind Verkündigung des Evangeliums zur rechten Zeit. Und auch die Verkündigung durch das Wort wird ihre Zeit haben.“ Für den Kirchenpräsidenten der Evangelischen Landeskirche Anhalts, Joachim Liebig (Dessau), steht im Augenblick nicht die Mission im Vordergrund, sondern die Hilfe für Flüchtlinge. Zugleich sehe er für den Taufbefehl in Matthäus 28 keine Einschränkung: „Als Gemeindepfarrer habe ich selbstverständlich auch Muslime getauft, wenn der Wunsch bestand.“



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