Recherchen über Islamismus
Malediven weisen ARD-Korrespondenten Markus Spieker aus
Leipzig/Male (idea) – Der Leiter des ARD-Studios Südasien, Markus Spieker (Neu Delhi), ist mit drei indischen Mitarbeitern aus dem Inselstaat Malediven (Indischer Ozean) ausgewiesen worden. Sie recherchierten dort über Islamismus und Klimawandel.
Nach einem mehrstündigen Verhör durch Polizei und Einwanderungsbehörde sei das Team am 15. Dezember des Landes verwiesen worden, teilte der für das ARD-Studio Südasien federführende Mitteldeutsche Rundfunk (MDR/Leipzig) am 17. Dezember mit. Begründet wurde der Schritt mit unzureichenden Drehgenehmigungen.
Spieker bezeichnete die Vorwürfe als haltlos: „Wir waren mit allen nötigen Genehmigungen ausgestattet.“ Nach seinen Worten drohten die Behörden mit Inhaftierung, „wenn wir nicht noch am selben Tag aus dem Land verschwinden“. Zum Glück habe es in einem Flugzeug nach Sri Lanka noch vier freie Plätze gegeben.
Das Fernsehteam erhielt ein zehnjähriges Einreiseverbot.
Laut MDR hatten die Behörden die ARD-Mitarbeiter seit Beginn der Dreharbeiten am 13. Dezember massiv behindert. Vor der Ausweisung seien die drei indischen Teammitglieder sechs Stunden lang festgehalten worden. Der MDR-Chefredakteur Stefan Raue kritisierte das Vorgehen der Regierung in Male: „Die Korrespondenten werden auch in Zukunft kritisch über die politische Entwicklung in Südasien und auch auf den Malediven berichten. Wir sind froh, dass die Kollegen unversehrt nach Neu Delhi zurückkehren konnten.“
idea.de
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