Samstag, 30. November 2013

Adventsgedanken

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Siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.
(Jesaja 60:2)



Jesaja’s Vision in Kapitel 60 kann uns daran erinnern, dass die Welt, in der wir leben, angesichts dessen was kommt, manchmal etwas Surreales hat: ist das Reich G–ttes auch noch nicht da, so leben wir doch schon jetzt davon und daraufhin, sind sind schon jetzt Teil des Neuen, das da anbrechen soll. 
Das ist Advent. Ankunft. Vorbereitung.
Eine Zeit des Weniger, des Lassens, der Konzentration.

Und das brauchen wir auch.
Unsere Umwelt lebt so völlig anders als es dem Advent, der Ankunft von Jesus, angemessen wäre.
Mich persönlich ärgert das ja manchmal, wie der Kommerz eine so ganz andere Schablone auf etwas uns so Wichtiges gelegt hat und in eine völlig andere Richtung geht, unsere Kultur bildet immer weniger davon ab, worum es eigentlich geht…
Ob es nun die Gier und die Inkompetenz an den Börsen ist, oder die verqueren Prioritäten in der Politik, der moderne Städtebau, der grässlich schlechte Geschmack, den die Medien prägen, ebenso wie deren moralisch und ethisch haltlose postmoderne Rhetorik, oder die allgemeine Entwurzelung in unser heutigen Gesellschaft.
All das beeinflusst unser tägliches Leben in eine unguten Weise – und doch können wir so wenig dagegen tun, sind wir doch Teil der fraktalen und gebrochenen Gesellschaft.
Was immer geschieht, wir können uns dem kaum entziehen.
Der Mensch ist ein soziales Wesen, und was immer in der Gesellschaft oder auch nur in unserer Nachbarschaft geschieht, hat Einfluss auf uns.

Um mit Jesaja zu reden, bedeckt Finsternis die Erde und Dunkel die Völker.
Angesichts dieser Realität ist es tröstend, dass wir dem nicht endgültig ausgesetzt sein müssen, sondern schon im Licht des anbrechenden Tages G–ttes leben können, dass G–tt unser Dunkel erhellen und darin wohnen will.
Egal also, wie unsere individuellen Umstände sein mögen, so sind wir doch auch Teil von etwas viel Größerem, Teil der viel größeren Geschichte G–ttes mit seinen Menschen.
Es tut gut, sich das immer ‘mal wieder deutlich zu machen.
Mein kleines Leben ist eingebunden in G–ttes großes Handeln in dieser Welt.
Ich muss mich nicht unterkriegen lassen von den Umständen.

Lesen wir nun das 60ste Kapitel des Jesajabuches weiter, nehmen wir lebhafte Poesie wahr, in der G–tt durch Jesaja das Bild dessen, was da kommt, für uns malt: unsere Herzen werden klopfen und vor Freude groß werden, der Reichtum ist für alle da, und die Tore für die vielen, die kommen, um G–tt zu loben, werden immer offen stehen.
Es wird endlich keine Gewalt mehr sein, und Frieden und Gerechtigkeit werden vom Thron fließen; die Sonne wird nicht untergehen, und der Mond wird nicht abnehmen.
G–tt wird unser immer währendes Licht sein, und die Tage unserer Sorge(–n) und Trauer werden vorüber sein.

Warum nur schwelgt Jesaja in solchen Bildern?
Vielleicht weil er weiss, dass wir Sinnenwesen sind, die das brauchen, und wir solche Bilder in unseren Herzen bergen, dass sie uns trösten und Kraft und Hoffnung geben, wenn es ‘mal wieder zuviel ist und die Dunkelheit uns überwältigen will.
Ich lade Sie und euch ein, in diesem kommenden Advent innezuhalten und die Bilder, die dazu gehören, bewusst zu verinnerlichen, mit allen Sinnen – sie geistlich aufzunehmen und in der Seele zu bewegen, worum es eigentlich geht, im Advent.
Um Jesus, das Licht der Welt.

Für Sie, für Dich, persönlich.
Ganz persönlich.
Und dann auch für die, denen wir begegnen, die zu uns gehören, die uns zu tragen geben, die nahen und die fernen Nächsten – und die, die wir nicht leiden können.

So ist das.



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