Freitag, 29. November 2013

Islamische Sittenpolizei - Alkohol - Meinungsfreiheit

.....
Im Norden Nigerias geht die Sittenpolizei mit harter Hand gegen „unislamische“ Gewohnheiten vor.
Die Scharia-Wächter ließen in der Stadt Kano 240 000 Flaschen Bier zerstören. Die Beamten riefen „Gott ist groß“, während eine Planierraupe über die Flaschen rollte.
„Wir haben uns heute hier versammelt, um diese giftigen Produkte zu zerstören, mit der inbrünstigen Hoffnung, dass damit dem Konsum solcher verbotener Substanzen ein Ende bereitet wird“, sagte der Chef der Religionspolizei Hisbah, Aminu Daurawa. Auf diese Weise solle „das getrübte Bild Kanos wieder vergoldet“ werden.
Die Hisbah wacht im hauptsächlich muslimischen Norden Nigerias über die Einhaltung der Scharia. Nach dem islamischen Recht ist Alkohol verboten.
Nigeria ist geteilt in einen überwiegend muslimischen Norden und den christlich geprägten Süden. Das Recht der Scharia war 2001 im Norden Nigerias wieder eingeführt worden, wurde seitdem aber unterschiedlich streng ausgelegt. Auch in Kano ist es derzeit noch leicht, in Bars und Hotels sowie im christlichen Viertel Sabon Gari Alkohol zu bekommen.
Der Gouverneur des Bundesstaates Kano, Rabiu Musa Kwankwaso, ordnete jedoch an, „unmoralische Praktiken“ in der Stadt Kano zu beenden.
Die Hisbah, deren 9000 Beamte parallel zur zivilen Polizei arbeiten, nahm daraufhin seit September Hunderte Menschen fest, darunter auch mutmaßliche Alkoholiker, Drogenabhängige, Prostituierte und Homosexuelle. Im Oktober wurden in Kano allein 150 Menschen wegen Verstößen gegen islamische Bekleidungsvorschriften festgenommen.
Bei einer Serie von Bombenanschlägen auf Bars in Kanos christlichem Viertel waren Ende Juli 24 Menschen ums Leben gekommen. Hinter den Attentaten wird die radikalislamische Sekte Boko Haram vermutet, die für eine strikte Umsetzung der Scharia in Nigeria kämpft.
Die Regierung hat über den gesamten Nordosten Nigerias den Ausnahmezustand verhängt und versucht den Aufstand von Boko Haram niederzuschmettern. Die Gruppe wird für den Tod Tausender in den vergangenen vier Jahren verantwortlich gemacht.
.....

Keine Kommentare: