Meenakshi Kumari (23) und ihre 15 Jahre alte Schwester sollen in Indien vergewaltigt werden – als Strafe für etwas, das ihr Bruder begangen hat.Die beiden Schwestern haben beim Obersten Gerichtshof Indiens um Schutz gebeten. Ihr Fall wirft die alte Frage auf: wie kann eine Kultur der Frauenverachtung überwunden werden?
Die beiden Schwestern gehören der niedrigsten Kaste der Dalits, der «Unberührbaren», an. Ihr Bruder Ravi ist mit einer verheirateten Frau aus der höheren Kaste der «Jats» weggelaufen. Um die Ehre der Jats wiederherzustellen, beschloss der Dorfrat nun, dass sie vergewaltigt, ihre Gesichter schwarz angemalt und sie nackt im Dorf ausgestellt werden sollen.
Amnesty International hat eine Petition für die beiden Schwestern aufgestellt und erklärt: «Inoffizielle, nicht gewählte Dorfräte wie dieser sind in Teilen Indiens weit verbreitet. Meistens bestehen sie aus älteren Männern aus herrschenden Kasten, die die sozialen Regeln in den Dörfern festlegen.» Der Rat der Jat hatte geschworen, die «Schande» für die Kaste zu rächen.
Indien sieht sich nach der Massenvergewaltigung und dem Mord an einer Studentin einer Welle von internationaler Kritik ausgesetzt. Obwohl die Gesetze nach 2012 angepasst wurden, werden immer wieder Fälle von Vergewaltigung, Quälerei und Verachtung von Frauen bekannt.
Kommentar: Kastensystem und Frauenverachtung – krasse Beispiele "heidnischer" Ethik
Vergewaltigungen in Indien oder durch den ISIS sind zwar extreme, aber letztlich konsequente Folgen solch «heidnischer» Weltanschauungen. So lernt der Hindu: Wir sind ungleich, weil Gott uns ungleich gemacht hat. Brahmanen hat Gott aus dem Mund gemacht, die Krieger aus seiner Brust und den Armen, die Händler aus dem Bauch und den Schenkeln, die Bauern (die Dienenden) aus den Füssen. Und du bist als Frau geboren, weil du ein schlechtes Karma hast. Diese Ungleichheit wurde institutionalisiert im Kastensystem Indiens. Diese Geschichte klingt für westliche Ohren haarsträubend. Wir sind es gewohnt, dass in unserer Gesellschaft alle Menschen – nicht zuletzt Männer und Frauen – gleich sind. Allzu schnell wird aber bei uns vergessen, dass die Werte der Gleichheit, Gerechtigkeit und Würde aller Menschen ein Ergebnis der christlichen Basis unserer Gesellschaft sind. Praktisch alle Philosophien und Religionen der Welt lehren, dass Menschen ungleich sind und dass vor allem die Männer über die Frauen verfügen dürfen.Christentum: einzige Religion, die verlangt, dass Männer ihre Frauen lieben sollenVishal MangalwadiDer indische Philosoph Vishal Mangalwadi hat in einem Vortrag vor kurzem darauf hingewiesen, dass es eine soziale Revolution war, als Martin Luther entdeckte, dass nach der Bibel alle Menschen vom gleichen Schöpfer und von einem Ur-Elternpaar abstammen – also die gleiche Würde haben - und dass «in Christus weder Mann noch Frau ist». Das ist die «ideologische» Basis für Menschenrechte und Gleichberechtigung der Geschlechter bei uns im Westen. Magalwadi geht noch weiter: «Keine andere Kultur auf der Welt verlangt, dass der Mann seine Frau liebt – nicht mal die Juden.»Es ist gut, in einer Zeit, in der der christlichen Ethik alles Mögliche in die Schuhe geschoben wird, sich diese Zusammenhänge wieder bewusst zu machen. Menschenwürde, gleiche Rechte und Achtung vor der Frau sind auf der Basis der Bibel gewachsen. Radikale Menschen- und frauenverachtende Kulturen fordern uns heraus. Wie können Menschen gleich sein, die verschieden sind? Mit Rückgriff auf ein sogenanntes »Naturrecht» kommen wir hier nicht weiter – da gilt höchstens das Recht des Stärkeren und das Überleben der Fittesten. Die christliche Weltanschauung dagegen geht von einem Gott aus, in dem drei verschiedene Personen doch eins sind – weil sie lieben. Der Islam z.B. kann das Problem nicht lösen, wie Wesen unterschiedlich und doch gleichwertig sein können, weil er die Drei-Einheit Gottes ablehnt. Also bleibt nur Dominanz bzw. Unterwerfung.
Ein Bericht wie der obige zeigt mit Deutlichkeit: Barbarei ist auch im 21. Jahrhundert nicht weit. Wo die christliche Basis für unsere Kultur aufgegeben wird, sägt sich der Westen mit Genuss den Ast ab, auf dem er sitzt.
Zum Vortrag von Vishal Mangalwadi auf Soundcloud.
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