Janis Anmerkung:Ich halte Sahra Wagenknecht für eine der klügsten Personen der etablierten Parteien. Sie ist nicht nur hochintelligent - sie beweist, dass sie Herz und Verstand hat. Und auch keine Scheu davor, notwendigerweise auszuteilen.
Was mich nicht dazu verleiten würde, die Linken zu wählen. Denn sie ist leider nicht das Maß dieser Partei.
Aus heutiger Sicht in Bezug auf die SPD, bleibt mir nur sagen, dass es einer der größter Fehler der SPD war, Oskar Lafontaine gehen zu lassen. Denn zu einer so klugen Frau passt nur ein ebenso kluger Mann.
Wir bekamen dafür mit Schröder, Agenda 2010 und Hartz IV einen ganz ganz großen Verrat der SPD - an ihren Wählern!
Eklat beim Parteitag der Linken in Magdeburg: Ein Antifa-Aktivist wirft
Sahra Wagenknecht eine Torte ins Gesicht. (Mit Auszug aus dem Sahra
Wagenknecht-Porträt in der aktuellen COMPACT-Ausgabe 6/2016)
von Karel Meissner
Es passierte unmittelbar nach der Rede von Parteichef Bernd Riexinger
gegen die AfD, als ein Antifa-Aktivist der Politikerin Sahra
Wagenknecht eine Torte ins Gesicht drückte. Sie selbst hatte zuvor in
ihrer Rede noch den Partei-Übervater Gregor Gysi scharf kritisiert. Dies
ist der zweite offene Angriff der Antfia auf Politiker der Linkspartei.
Zuletzt wurde Bodo Ramelow beleidigt und bei einer Veranstaltung
angepöbelt, weil er auf Twitter die Methoden der Antifa mit denen der
Nazis verglichen hatte (COMPACT berichtete). Jetzt steht die undogmatische Sahra Wagenknecht in der Schusslinie der rotlackierten SA. Sie dürfte nicht die Letzte bleiben.
In der aktuellen COMPACT 6/2016
beschreibt Martin Müller-Mertens die Politikerin Sahra Wagenknecht als
„Querfrontlerin“. Soll heißen: Sie sprengt die alten
Links/Rechts-Schemata. Dadurch gab es bereits in der Vergangenheit
Konflikte mir der Partei. Wagenknecht setzt als klassische Linke das
Wohl des Volkes als Ziel – und nicht den Vorteil globalistischer Eliten.
Das führte zu Schnittpunkten mit AfD-Positionen (Näheres im Sahra
Wagenknecht-Porträt, unten).
Weil Frau Wagenknecht erklärte, dass Deutschland nicht alle Flüchtlinge aufnehmen könne, ging jetzt ein Aktivist der „Antifaschistischen Initiative“ zur ersten Reihe des Saales vor und klatschte der dort sitzenden Politikerin eine (plumpe Symbolik…) braune Schoko-Torte ins Gesicht. Das Bekennerschreiben – „Torten für Menschenfeinde“ – vergleicht Frau Wagenknecht mit Beatrix von Storch, auf die vor einigen Wochen ebenfalls ein Torten-Attentat verübt wurde. Darin heißt es, Frau Wagenknecht habe versucht, den „Volkszorn“ in politische Handlung zu übersetzen. Sie verörpere alles, was die Linkspartei für Antifa-Mitglieder „unerträglich“ mache. Ihre Rede zum „Gastrecht“, „Kapazitätengrenzen und Grenzen der Aufnahmebereitschaft der Bevölkerung“ hätte den i-Punkt gesetzt. Hier das Bekennerschreiben (1):
Parteichef Bernd Riexinger erklärte nach dem Anschlag, dass er
Gewalt, vor allem gegen Frauen, nicht akzeptiere. Katja Kipping stimmte
dem zu. „Das ist asozial und hinterhältig. Wenn ein Kerl einer Frau eine
Torte ins Gesicht wirft, ist das einfach nur asozial“. (2) Ob die
Linkspartei jetzt langsam merkt, dass „ihre“ Antifa längst zum
Establishment, zu Mutti Merkel gewechselt hat?
Es folgen Auszüge aus dem Sahra Wagenknecht-Porträt, das Sie
vollständig in der aktuellen COMPACT 6/2016 lesen können – seit heute am
Kiosk! Oder – hier bestellen
Die rechte Linke
_von Martin Müller-Mertens
Sahra Wagenknecht ist das Gegenbild zu den links-grünen
Globalistencliquen: Für das Volk, gegen das Kapital. Deswegen wird sie
vom linken Establishment als «AfD light» attackiert.
Der Angriff wirkte sorgsam vorbereitet: Im roten Kostüm stand Sahra
Wagenknecht am 11. Januar 2016 vor der roten Pressewand auf der
Fraktionsebene des Bundestages. Ihren Co-Chef Dietmar Bartsch ließ sie
13 Minuten lang ein routinemäßiges Statement zur aktuellen Lage
referieren. Dann zündete die 46-Jährige mit einer «kurzen Ergänzung» die
politische Bombe: Zum Jahreswechsel hatte der Grapscher-Terror von Köln
und anderen Städten Deutschland erschüttert. Nun sprach die
Linken-Ikone aus, was viele Deutsche längst fordern: «Wer Gastrecht
missbraucht, der hat Gastrecht dann eben auch verwirkt. Das ist in
dieser Frage auch die klare Position der Linken.»
Tatsächlich kann kaum
eine Position weiter vom links verkleideten Parteiestablishment entfernt
sein als Kritik am Dogma der bunten Bereicherung. Wie erwartet, fielen
die Diäten-Empfänger in den eigenen Reihen postwendend über die einstige
Vorsitzende der Kommunistischen Plattform her. «Ich weiß nicht, wann
wir das letzte Mal so eine heftige inhaltliche Debatte hatten»,
berichtet ein Teilnehmer der anschließenden Fraktionssitzung. Nur sechs
der insgesamt 64 Parlamentarier sollen sich hinter Wagenknecht gestellt
haben, darunter Dieter Dehm, Ex-Parteichef Klaus Ernst und Michael
Schlecht. Wagenknechts Vorgänger an der Fraktionsspitze, Gregor Gysi,
verlangte gar eine monolithische Einheit der Partei im
Bereicherungstaumel. «Bei einer so zentralen Frage wie der
Flüchtlingsfrage kann es keine zwei Meinungen in einer Partei geben»,
sagte er dem Bayerischen Rundfunk.
Dass sich die Linke mit ihrem Refugee-welcome-Blindflug auch in
Widerspruch zur eigenen Wählerschaft begibt, stört die Mandatsträger
dabei keineswegs. «Wenn uns das zwei oder drei Prozent kostet, dann ist
das eben so», fabulierte der Berliner Linken-Vorsitzende Klaus Lederer,
dessen Landesverband sich erst langsam vom desaströsen Regierungsbündnis
mit der SPD bis 2011 erholt. «AfD light», ätzte die Parteivorsitzende
Katja Kipping gegen die Fraktionsvorsitzende. Auch der szenenahe Teil
der Lügenpresse schoss sich umgehend auf die Politikerin ein. Den
Tonfall gab unter anderem das Magazin Potemkin vor, in dem der ehemalige
Parteifunktionär Juan Brakebusch Wagenknecht zu den «Volkstribunen des
linksrechtsvölkischen Mobs» rechnete. Für die Taz war Wagenknecht nun
«im Zweifel deutsch».
Jakob Augsteins Freitag sah die Linke «rechts
blinken». Das Magazin Vice rückte sie in die Nähe von
«Neonazi-Parteien». «Wie rechts ist die Linke?», fragte auch die
Huffington Post. Ob Wagenknecht ein Beispiel dafür sei, «dass sich die
politischen Extreme am Ende doch berühren», fragte die Frankfurter
Allgemeine
(…)
Dass sie quer zu der auf rot-rot-grüne Bündnisfähigkeit getrimmten
Parteilinie liegt, ist nicht neu. In der Außenpolitik vertritt sie einen
klassischen Antiimperialismus.
Ihre Haltung zum Syrienkrieg: Es sei
«Sache des syrischen Volkes und nicht der Amerikaner, wer in Damaskus regiert».
Der Berliner Koalition schrieb sie ins Stammbuch, dass diese sich zum
«Deppen der US-Oligarchen und ihrer Regierung in Washington» mache. Über
die Ausspitzelung Deutschlands durch den US-Geheimdienst NSA twitterte
Wagenknecht unter der Überschrift «Neues aus der US-Kolonie». Auch in
der Eurokrise beteiligte sich Wagenknecht nicht an den Beschimpfungen
der Kritiker. Im Gegenteil: «Wer die Gründer der AfD als Populisten
abstempelt, macht es sich zu leicht. In vielen Punkten haben sie mit
ihrer Kritik an der derzeit praktizierten Euro-Rettung recht.»
Compact
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