Faymann tritt ab
– Österreich braucht neuen Kanzler
WIEN. Österreichs Bundeskanzler Werner Faymann ist nach mehr als
sieben Jahren im Amt zurückgetreten. „Dieses Land braucht einen Kanzler,
wo die Partei voll hinter ihm steht. Die Regierung braucht einen
Neustart mit Kraft. Wer diesen Rückhalt nicht hat, kann diese Aufgabe
nicht leisten“, begründete der Sozialdemokrat am Montag seinen Schritt.
Zudem wird er auch als Parteichef der SPÖ zurücktreten.
In den vergangenen Wochen war die innerparteiliche Kritik an Faymann
nach mehreren Wahlniederlagen immer lauter geworden. Bei der
Bundespräsidentenwahl lag SPÖ-Kandidat Rudolf Hundstorfer mit elf
Prozent auf dem vierten Platz. Der linke Parteiflügel kritisierte zudem
die verschärfte Asylpolitik der Koalition aus SPÖ und
christdemokratischer ÖVP. Faymann verteidigte diese auf der
Pressekonferenz zu seinem Rücktritt: „Es wäre verantwortungslos gewesen,
nicht auch eigene Maßnahmen zu setzen.“
Häupl neuer SPÖ-Chef
Wer die Nachfolge von Faymann als Kanzler antritt oder ob es zu
Neuwahlen kommt, steht derzeit noch nicht fest. Neuer SPÖ-Chef soll
vorläufig der zum linken Parteiflügel gehörende Wiener Bürgermeister
Michael Häupl werden.
In landesweiten Umfragen führt derzeit die FPÖ mit 28 bis 34 Prozent
der Stimmen. SPÖ und ÖVP könnten mit jeweils rund 23 Prozent rechnen.
Die Grünen stehen bei 14 Prozent und die linksliberalen Neos bei sechs
Prozent. (ho)
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