USA:
Hillary Clinton droht Russland mit Krieg
Die Präsidentschaftsbewerberin der Demokraten Clinton hat Russland mit 
Krieg gedroht. Anlass für einen solchen Krieg würden Cyber-Attacken 
sein, für die die Russen nach Clintons Ansicht verantwortlich sind. 
Belege für diese Behauptung legte Clinton nicht vor. 
Nachdem der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump 
während des Wahlkampfs mit markigen und teilweise völlig überzogenen 
Sprüchen aufgefallen ist, hat nun auch die Kandidatin der Demokraten 
nachgelegt. Bei einer Rede in Cincinnati sagte Clinton, dass sie als 
US-Präsidentin gegen jeden „politisch, wirtschaftlich und militärisch“ 
vorgehen werde, der Hacker-Attacken gegen US-Einrichtungen verübt. Erst 
vor einigen Monaten hatte US-Präsident Barack Obama die rechtliche 
Grundlage für dieses Vorgehen gelegt und ein Dekret unterzeichnet, das 
Hackerangriffe mit militärischen Angriffen gleichsetzt.
Clinton nannte ausdrücklich Russland und China als Nationen, die 
andauernd Hacker-Angriffe durchführen. An ihre Zuhörer gewandt sagte 
sie: „Sie haben die Berichte gesehen, dass Russland und China eine Menge
 von Dingen gehackt haben. Russland hat sogar das Nationale Komitee der 
Demokraten gehackt, vielleicht sogar einige Wahlsysteme der Staaten. Wir
 müssen den Preis erhöhen und sicherstellen, dass wir uns gut 
verteidigen können, um gegen jene zu kämpfen, die gegen uns kämpfen. Ich
 werde es als Präsidentin klar machen, dass die USA Cyber-Attacken 
genauso behandeln wird wie alle anderen Attacken. Wir werden bereit 
sind, ernsthalt politisch, wirtschaftlich und militärisch zu antworten. 
Wir werden investieren, um unsere Regierungseinheiten und unsere 
nationale Infrastruktur zu schützen.“ Zu diesem Zweck soll das 
Militär-Budget erhöht werden und von allgemeinen Haushaltskürzungen 
ausgenommen werden.
Der Vorwurf, dass Russland hinter dem Angriff auf das DNC steckt, ist
 nicht belegt. Clintons Darstellung, dass es sich bei dem Angriff um 
erwiesenes Faktum handelt, ist nicht belegt. Die Tatsache, dass ein 
schlicht behaupteter Angriff einen Militär-Schlag gegen eine andere 
Nuklear-Macht auslösen könnte, ist eine schwerwiegende Ansage. 
Sicherheitsexperten sind übereinstimmend der Auffassung, dass die 
Urheberschaft von Cyber-Attacken äußerst schwer festzustellen ist. Das 
Weiße Haus hat in keinem der aktuelle Angriffe offiziell Russland als 
Verursacher ausgemacht, schreibt The Hill.
 Nach einem Angriff auf Sony hatte es zunächst den Verdacht gegeben, 
Nordkorea könnte hinter der Attacke stehen. IT-Experten kamen später zu 
dem Ergebnis, dass es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um ehemalige Mitarbeiter gehandelt haben dürfte. 
Es ist unklar, ob es sich um Wahlkampf-Rhetorik oder tatsächliche 
politische Pläne handelt. Insgesamt fällt auf, dass Clinton bei dieser 
Rede einen sehr kriegerischen Ton anschlägt und lange über den Auf- und 
Ausbau der Militärmacht der USA spricht. Auch der Iran und Nordkorea 
werden ausdrücklich als aggressive Staaten bezeichnet. (Video am Anfang 
des Artikels, Passage über Russland ab ca. Minute 21:00)
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