Donnerstag, 28. Oktober 2010

Die meisten protestantischen US-Pastoren sehen Obama kritisch

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Washington/Nashville (idea) – Die Amtsführung von US-Präsident Barack Obama trifft bei den meisten protestantischen Pastoren auf Kritik. 61 Prozent missbilligen die Politik des 49-jährigen Demokraten; davon sind 47 Prozent sehr ablehnend eingestellt.

30 Prozent beurteilen Obama positiv, davon 14 Prozent sehr positiv. Das geht aus einer Umfrage hervor, die das baptistische LifeWay-Institut (Nashville/Bundesstaat Tennessee) Mitte Oktober durchgeführt hat. Wenig überraschend stehen vor allem die theologisch konservativen evangelikalen Pastoren dem Präsidenten kritisch gegenüber: 55 Prozent missbilligen seine Politik sehr. Hingegen liegt der Anteil der starken Obama-Kritiker unter theologisch liberalen Geistlichen bei 34 Prozent. Kurz vor den Kongresswahlen am 2. November zur Halbzeit von Obamas vierjähriger Legislaturperiode ist die Zustimmung zu seiner Amtsführung in der gesamten US-Bevölkerung auf 44,7 Prozent gesunken, dem niedrigsten Stand, seit er am 20. Januar 2009 in das Weiße Haus einzog.

Einstellung zu Obama kaum verändert

In den vergangenen zwei Jahren hat sich die Einstellung der protestantischen Geistlichen zu Obama kaum verändert. Am 30. Oktober 2008 fragten die LifeWay-Meinungsforscher nach ihren Wahlabsichten: 20 Prozent wollten für den demokratischen Präsidentschaftskandidaten stimmen und 55 Prozent für den republikanischen Bewerber John McCain. 22 Prozent waren unentschieden, und der Rest äußerte sich nicht. Wenn die Hälfte der Unentschiedenen für Obama votiert hätte, wäre er auf ähnliche Werte wie bei der jüngsten Befragung gekommen, so der Präsident der Forschungsabteilung von LifeWay, Ed Stetzer.

Keine Wahlempfehlung von der Kanzel

Auf den Ausgang der Kongresswahlen am 2. November werden die protestantischen Pastoren kaum direkten Einfluss ausüben. 84 Prozent sprechen sich gegen Empfehlungen von der Kanzel aus. Bei den Halbzeitwahlen werden alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus neu bestimmt. Im Senat stellt sich alle zwei Jahre ein Drittel der 100 Senatoren zur Wahl. Gegenwärtig haben die Demokraten in beiden Kammern eine Mehrheit. Die Partei des Präsidenten muss mit Verlusten rechnen. Auf der konservativen Seite tritt neben den Republikanern auch die konservative Gruppierung „Tea Party“ mit guten Chancen an.


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