Was für ein Mädel...
Schwester Cristina bei „The Voice Italy“ Die singende Nonne siegt
        
                    
                                                                        
            Cristina Scuccia vom Ursulinen-Orden hat die italienische 
Ausgabe der Show „The Voice“ gewonnen. Und wie! Am Ende spricht sie das 
Vaterunser. Jetzt ist ein Anruf aus dem Vatikan fällig. 
                                                                        
                                                                        
                    
                                                            06.06.2014,
                                    
                von
                Michael Hanfeld
            
            
    
	
Der
 Papst sollte nun dringend anrufen. Falls er es nicht längst getan hat. 
Zu Beginn war das noch ein Scherz, doch jetzt gibt es keinen Grund mehr,
 nicht zum Hörer zu greifen. Denn es gilt, einer singenden 
Ordensschwester zu gratulieren: Suor Cristina Scuccia, die singende 
Nonne, hat den von Rai Due ausgestrahlten Lieder-Wettbewerb „The Voice 
Italy“ in der Nacht von Donnerstag auf Freitag gewonnen.
 Sie schlug alle aus dem Feld und entschied die Singstunde mit großer 
Mehrheit für sich. 62,3 Prozent der Zuschauer, die über den Sieger 
abstimmten, votierten für Suor Cristina. Die war, wie sie sich in den 
Sendungen zuvor schon gezeigt hatte, ein wenig gerührt und um Worte 
nicht verlegen. Sie bedankte sich bei allen, die sie unterstützt hatten,
 und natürlich auch ausdrücklich bei „dem da oben“.
Die Betende und die wilden Männer
Noch gerührter aber war, wie eigentlich von Beginn an immer, der Rapper 
J-AX, der Juror und Pate von Suor Cristina, der von ihrem ersten 
Auftritt schon dermaßen angetan war, dass er um Fassung rang. Ein wenig 
angefasst war er auch nun. Das sah schon lustig aus da auf der Bühne: 
die kleine Ordensfrau mit ihren klobigen Schuhen, daneben der Schlacks 
J-AX, diesmal mit Frack und Hut, und auf der anderen Seite der 
zweitplatzierte Giacomo Voli, der aussieht, als würde er sich gerade um 
eine Rolle in einem Musketier-Film bewerben. Ein Ensemble zum 
Niederknien. Eine Betende und drumherum die wilden Männer (und eleganten
 Frauen). So etwas kriegen nur die Italiener hin.
Drei Lieder sang (wenn wir die stückweise Internetübertragung nicht 
vollkommen missverstanden haben) die Siegerin an diesem Abend: „lungo la
 riva“ (am Ufer entlang), „No One“ und dann „Flashdance . . . What a Feeling“.
 Der letzte Song war für die Schwester des Ursulinen-Ordens quasi ein 
Heimspiel: Umringt von Kuttenträgern, welche dieselben 
selbstverständlich bald fallen ließen und in etwas luftigerer Kleidung 
Tanzfaxen machten, konnte sie so richtig loslegen. So wie zu Beginn des 
Wettbewerbs „The Voice“, als sie „Girls just wanna have fun“ sang. Den 
Spaß hat sie und den hat das Publikum an ihr.
Eine 
lange Reise sei es gewesen, sagte der Moderator zum Schluss, als 
Schwester Cristina und Giacomo Voli auf der Bühne standen und auf das 
Ergebnis warteten. „Das Publikum hat entschieden“ ….., machte es der 
Moderator spannend. Pause, Pause, Pause, Trommelwirbel, Jubel, Applaus. 
Und dann, ganz zum Schluss, sprach Schwester Cristina ein Vaterunser. 
Eine fröhlichere Messe wird so schnell nicht gesungen.
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