Protestantismus heißt für etwas einzutreten, schreibt Robert Leicht im Tagespiegel vom 24.11.2008.
Der Protestantismus scheint somit eigentlich für eine 'Volksherrschaft' seiner (Gemeinde-) Glieder wie geschaffen. Das setzt voraus, dass die Glieder der Kirche dazu auch bereit sind. Robert Leicht beschreibt am Beispiel von 'Pro Reli', dass dies wohl nicht der Fall ist - sollten sonst doch die 170000 Unterschriften für ein Volksbegehren leicht zusammen kommen.
Er fragt deshalb, ob Heinrich Heine - der einmal spottete 'in Berlin könne man ein Christentum ganz ohne Jesus Christus antreffen' - ' mit seiner Diagnose eines in der Breite substanzlosen Protestantismus immer noch recht' habe.
In Berlin wird nun versucht bei der Aktion 'Wahlfreiheit - Pro Reli' möglichst viele zur Stellungnahme, zum Eintreten für die eigene Meinung zu bewegen, wenngleich diese - in einer Zeit der 'Feudalisierung' der Landeskirchen - sonst eher weniger gefragt ist.
Eben hat der scheidende Kirchenpräsident der Landeskirche Anhalts auf der Synode 'tiefgehende Veränderungen der anhaltischen Kirchenverfassung...' und '... eine deutlichere Profilierung des Kirchenpräsidentenamtes als geistliches Leitungsamt' eingefordert. Andernorts werden gewachsene Strukturen auch gegen den Willen der Betroffenen beseitigt.
Ob das gegen den von Leicht befürchteten 'in der Breite substanzlosen Protestantismus' hilft.
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