Sonntag, 30. Juni 2013

Mission Einladung zum Glauben etwas Unmoralisches?

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Bad Liebenzell (idea) – Die christliche Mission hat bei vielen Menschen einen schlechten Ruf – selbst in Teilen der Kirche. Sie wird häufig mit Bevormundung und Intoleranz gleichgesetzt. Ist die Einladung zum Glauben an Jesus Christus ein unmoralisches Angebot? Unter dieser Fragestellung setzt sich der Direktor der Liebenzeller Mission, Pfarrer Detlef Krause (Bad Liebenzell/Nordschwarzwald), im Magazin „Mission Weltweit“ mit Vorwürfen gegen die Missionsarbeit auseinander. 

Nach seinen Beobachtungen werden Christen, die mit anderen über den Glauben sprechen wollen, „regelrecht kriminalisiert und für verfassungsfeindlich deklariert“. Sie würden „in die Ecke der Bombenleger, der religiösen Fanatiker, der Unbelehrbaren, der Manipulatoren und Gesinnungsschnüffler“ gestellt. 

Dabei gehörten Missionierungsversuche zum gesellschaftlichen Alltag. Unternehmen versuchten, mit ausgefeilten, psychologisch ausgetüftelten Werbegags die Bevölkerung davon zu überzeugen, dass ihr Produkt besser sei als jedes andere. Politiker wollten herausstellen, warum ihre Partei die beste sei. „Dass jeder Linke will, dass die ganze Welt links wird, und jeder Liberale, dass alle zu den Liberalen gehören, und jeder Grüne, dass alle Menschen ihre Weltanschauung teilen, das ist nicht weiter schlimm. 

Aber dass womöglich einer Christ wird – das ist ein Skandal“, beschreibt Krause das Ergebnis einer „jahrzehntelangen Wegbewegung der Gesellschaft vom Christentum“. Gegenwärtig könne man „die Intoleranz der Toleranz“ erleben. Christen, die andere Menschen von ihrer Sicht der Welt zu überzeugen versuchten, würden als gesellschaftsschädlich angesehen. Wer die Bibel wortwörtlich nehme, gelte als Fundamentalist, der im Widerspruch zur Moderne stehe. Wer Homosexualität ebenso wie freizügig gehandhabte Sexualität als nicht gottgewollt betrachte, diskriminiere andere und verstoße somit gegen das Grundgesetz, so der Vorwurf. 

Mission hat nichts mit Expansionsgelüsten zu tun
Krause zufolge hat Mission nichts mit sektiererischen Expansionsgelüsten von Christen zu tun. Maßgeblich sei allein, dass Jesus Christus seinen Leuten den Auftrag gegeben habe, in alle Erdteile zu gehen und mit Menschen über den Glauben ins Gespräch zu kommen. 

Dabei gelte, dass die Hinwendung eines Menschen zu Gott immer ein Handeln Gottes, also ein Wunder, sei: „Echten Glauben, eine persönliche Beziehung zu Gott kann man nicht machen, manipulieren oder indoktrinieren.“ Auch Nächstenliebe bringe niemanden dazu, an Gott zu glauben. Politisches, soziales und karitatives Engagement könne immer unterschiedlich interpretiert werden. Es müsse erklärt werden, damit Menschen erkennen, dass es um mehr als um Hilfe zur Lebensbewältigung und Befriedigung religiöser Gefühle gehe. 

Gegenwind ist nicht verwunderlich
Dabei sei es nicht verwunderlich, dass die Verkündigung des von Jesus Christus erhobenen Absolutheitsanspruchs Gegenwind hervorbringe. Es könne zu Spott, Repressalien, Benachteiligungen, Verleumdungen, Hass und Tötung kommen. Manchmal führe auch die Art, wie Missionare ihre Arbeit machten, zu Kritik.

Allerdings würden manche berechtigten Vorwürfe überhöht und missbraucht, um die Missionierung insgesamt zu diskreditieren. Laut Krause setzt Mission eine respektvolle Haltung gegenüber einem anderen Menschen und dessen Sicht der Dinge voraus. Der christliche Glaube bleibe ein Angebot und eine Einladung Gottes. Die Liebenzeller Mission gehört mit rund 240 Mitarbeitern in 24 Ländern zu den größten evangelischen Missionsgesellschaften in Deutschland.



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