Montag, 3. Juni 2013

Die neue Seichtheit des Glaubens

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Nachfolgend ein Gastbeitrag von Hans-Christian Beese über neue „light“-Varianten des Glaubens:

Glaube „light“ und „strong“

Ich lese seit einiger Zeit emergente Blogs und kann sagen: Man muss ganz schön umdenken! Aber es lohnt sich, erhält man doch von (fast) allen Eckpunkten des christlichen Glaubens eine attraktive, bekömmliche „light“-Variante:
  1. (Schöpfung) – light: nicht punktuell und vollkommen, sondern unvollkommen und evolutionär.
  2. (Sündenfall) – light: keine ethische Rebellion sondern natürliche Schwäche aufgrund unserer Endlichkeit und (unvollkommenen) Geschöpflichkeit. Dem entsprechend:
  3. (Erlösung) – light: Unsere Erlösung und Vergebung hat Gott bei weitem nicht so viel gekostet, wie wir es gewohnt waren zu denken: Es gab kein stellvertretendes Sühneopfer, weil keines nötig war. Und schließlich:
  4. (Gott selbst) – light: nicht der all-mächtige, souveräne, alles bestimmende, Sünde hassende, auch zornige Gott, der Blutopfer benötigt, um versöhnt zu werden (falsche Konzepte vergangener Generationen), sondern einer, der eigentlich hauptsächlich dafür da ist, uns Gutes zu tun, uns bedingungslos zu vergeben und alle zu erlösen.
  5. (Wort Gottes) – light: Nicht der festgeschriebene, für alle Zeiten verbindliche „Buchstabe“, sondern das Wort Gottes zwischen den Zeilen, das sich im Hörer ereignet, denn der Buchstabe tötet und der Geist macht lebendig, zumal das geschriebene Wort durch vier (!) Fehlerquellen relativiert wird: Es wurde von den Autoren fehlerhaft empfangen, fehlerhaft notiert, wird von den Hörern/Lesern fehlerhaft verstanden und ist zudem in einen willkürlichen bzw. rein zufälligen Kanon zusammengewürfelt.
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Und alle, die ihr Christenleben bisher als schmalen Weg mit enger Pforte verstanden hatten, dürfen ebenfalls aufatmen.

Ich schrieb in Klammern das Wort „fast“, weil es eine Ausnahme gibt: Vom Menschen gibt es ab sofort die „strong“-Variante: Er ist bei weitem nicht so ohnmächtig, tot und verloren, wie uns die Calvinisten weismachen wollten. Er kann, wenn er will, (auch ohne an Christus zu glauben) gerecht sein: Er muss nur einfach mal anfangen, gerecht zu handeln!

Wie gesagt, attraktiv – man muss „light“ nur mögen. Schmeckt ja schon irgendwie anders.

Theo-Blog
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