Donnerstag, 12. Februar 2015

Folglich distanzieren sie sich vom Anspruch des Einen Gottes

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Janis Anmerkung .... was für ein jämmerlichen Haufen von theologischen Zeitgeistfrömmlern. Die Bibel spricht von den falschen Propheten und falschen Lehrern, die da Irrlehren einführen und den Herrn verleugnen, der sie teuer erkauft hat (Petrus 2). Auch spricht sie in Lukas 20,46 + Markus 12,38 von den Schriftgelehrten, die es lieben in langen Gewändern einherzugehen und sich auf dem Markt grüßen lassen - vor denen wir uns hüten sollen. 


Wirbel um Bremer Predigt

Religion als hochentzündlicher Gefahrenstoff

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Die Predigt. Sie lässt entsetzte Pastoren der Bremischen Evangelischen Kirche vor dem Dom der Stadt ausrufen: „Bremen ist bunt! Wir leben Vielfalt!“ und gegen den Pastor Latzel vorsorglich den Satz in Stellung bringen: „Wir distanzieren uns entschieden von Fundamentalismus jedweder Art - und von allen Versuchen, Fremdenfeindlichkeit, Islamophobie, Antisemitismus oder rassistisches Gedankengut mit vorgeblich biblischem Glauben zu bemänteln.“

Gott der Bibel nicht der Gott des Korans?

Somit, mit dieser Generalverdachtsklausel, ist hinreichend klargestellt, dass die Pastoren es entschieden ablehnen, sich von Hirngespinsten in Geiselhaft nehmen zu lassen, seien es Hirngespinste Gottes, seien es Hirngespinste Pastor Latzels oder seien es Hirngespinste, die zwar weder Gottes noch Latzels sind, aber den Bremer Pastorenkollegen doch immerhin denkmöglich erscheinen, sobald an die explosive religiöse Materie erst einmal die Ausdrücke „Dreck“, „Blödsinn“, „alt“ und „fett“ herangetragen werden; da braucht man die Predigt selbst doch gar nicht mehr zu lesen! Die Martini-Gemeinde indes hat die Predigt gehört und gelesen - und steht nun wie ein Mann zu ihrem Pastor Latzel: Je suis Latzel! (Wie ein Mann: Frauen sind hier traditionell auf der Kanzel nicht zugelassen, weil die Martini-Gemeinde gemäß Bremer Kirchenverfassung seit je und weitgehend eigenständig, von EKD-Durchgriffen unbehelligt Gottes Lob darbringen kann.) So springt der Gemeindevorstand beiden, dem Gott und seinem Pastor, mit dieser Erklärung bei: „Wie aus der Bibel, den altkirchlichen Bekenntnissen und den Schriften der Reformation hervorgeht, kann der Gott der Bibel nicht der Gott des Korans sein. Das Feiern gemeinsamer Gottesdienste, der Gebete mit Imamen oder Vertretern anderer Religionen ist daher nicht möglich.“ Auch Glücksbringer Buddha-Statuen und Reliquienverehrung gehörten, ganz wie es der Pastor (abzüglich der besagten zwei, drei unflätigen Begriffe) ausgeführt habe, nicht zum evangelischen Christsein: „Der Weg zum Heil führt allein über den Glauben an Jesus Christus, den Sohn Gottes, der in die Welt gekommen und für uns Sünder am Kreuz gestorben ist.“
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Das hört sich gläubig, ja streng gläubig, im ganzen aber doch manierlich an, so dass man weder dem Gott noch seinem Propheten geneigt wäre, eine Unschicklichkeit zu Last zu legen, sieht man von den zwei, drei Ausdrücken ab, die den Kohl der Predigt ja offenbar nicht fett machen. Und doch, hört man sich im Internet die Predigt nun endlich selbst einmal an, dann vollzieht man die Verstörung nach, die sie als „unumgängliche Klärung des christlichen Selbstverständnisses“, wie es in der Kirchenverfassung von St. Martini heißt, hervorruft. Hatten wir so lange nichts Klärendes von Gott und seinen Pastoren gehört? Hatte sich das christliche Selbstverständnis im windelweichen EKD-Zeitgeist so weit verflüssigt, dass es Gott gefiel, seinen Pastor Latzel auf die Kanzel zu schicken, um uns seine, Gottes, Eifersucht ins Gedächtnis zu rufen, dem - ja, dunkel erinnern wir uns ans erste Gebot - „nichts mehr ein Greuel ist, als wenn neben ihn andere Götter gestellt werden“?
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Die Predigt. Ein homiletischer Furor fürwahr, ein Sprung aus dem heiligen Text in die Lebenswelt von 2015 und doch um einen traditionell christlichen Kern gruppiert, welcher den Synkretismus der Religionen (Latzel: „so alles zusammenmanschen“) verwirft und in diesem Sinne aus dem Munde seines Pastors wissen lässt: „Wir können keine Gemeinsamkeit mit dem Islam haben“ (Gideons Hackordnung bleibt hier erfreulicherweise unscharf), um freilich sogleich „Liebe und Barmherzigkeit“ für jeden Muslim einzufordern. Und wenn, so fährt Latzel in seiner Predigt fort, „Muslime verfolgt werden, dann haben wir uns vor sie zu stellen. Das ist unsere Aufgabe als Christen.“
Was erkennen wir im deutschen Sittengemälde von Sunte Marten, wenn sich auf einmal an Olaf Latzel alle öffentlichen Nervositäten festmachen? Wenn es plötzlich dieser Bremer Pastor ist, von dem die einen sagen, da spreche endlich mal einer aus, was sonst angeblich nicht gesagt werden dürfe? Und die anderen sich schütteln vor Abscheu und Entsetzen über diese vermeintliche Stimme von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Islamophobie? Unser Land ist doch wohl außer Rand und Band.

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