Mittwoch, 7. Januar 2015

Annaburg

Demonstration Annaburg





In Annaburg haben am Montagabend rund 700 Menschen friedlich für mehr Sicherheit und eine bessere Integration von Migranten in ihrer Stadt demonstriert. Hintergrund sind Probleme mit Kinder und Jugendliche aus Migranten-Familien. Die Einwohner der Stadt im Landkreis Wittenberg fühlen sich von der Politik und den Sicherheitsbehörden mit dem Problem allein gelassen.



Sicherheitsempfinden wieder stärken

Die Demo habe nichts mit Ausländerfeindlichkeit zu tun, betonten die Initiatoren. Wie Annaburgs Stadtratsvorsitzende Nadine Lehnert von der Freien Wählergemeinschaft sagte, muss aber das Sicherheitsempfinden der Einwohner angesichts erlebter Pöbeleien, Beschimpfungen und Bedrohungen durch eine kleine Gruppe minderjähriger Kinder aus Zuzügler-Familien verbessert werden. 

Die Demonstranten forderten mehr Polizeipräsenz, bessere Sanktionsmöglichkeiten durch das Ordnungsamt und mehr Personal für Kinder- und Jugendeinrichtungen. In Annaburg leben rund 120 Roma aus Bosnien.

Annaburgs evangelische Pfarrerin Viola Hendgen, die selbst bereits Ziel von Provokationen und körperlichen Angriffen der in der Kritik stehenden Kinder und Jugendlichen gewesen war, bezeichnete die Demonstration als einen "Ausdruck der Hilflosigkeit". In einem Gespräch mit MDR SACHSEN-ANHALT schilderte sie, dass sie wegen der Probleme mit den 8- bis 15-Jährigen bereits den Jugendclub in der Stadt schließen musste. Die Pfarrerin erklärte, das Problem sei nicht der Migrationshintergrund sondern liege bei den Eltern, die ihrem Erziehungsauftrag nicht nachkommen würden. Die Probleme in Annaburg hätten sich in einem schleichenden Prozess über Jahre angestaut. Hendgen zufolge sei den Kindern und Jugendlichen Hilfe angeboten worden, diese hätten sie aber nicht angenommen.

"Es geht nicht um einen Migrationshintergrund. Es geht um unerzogene Jugendliche, um Eltern, die ihrem Erziehungsauftrag nicht nachkommen." (Jani ... das muss man doch verstehen, schließlich haben die soviel Schlimmes erlebt, da kann man sich schon mal total danebenbenehmen - jedenfalls nach deutschem Maßstab)
Viola Hendgen - Pfarrerin 

Annaburgs Bürgermeister Klaus-Rüdiger Neubauer (parteilos) hatte ebenfalls an der Demo teilgenommen. Er sagte MDR SACHSEN-ANHALT, das Ordnungsamt habe alles unternommen, was in seiner Macht stehe. Nun seien der Stadt die Hände gebunden. Die Polizei in Wittenberg hat auf die angespannte Lage in Annaburg reagiert. Inzwischen wurde ein zusätzlicher Regionalbereichsbeamter in die Stadt geschickt.


Keine Rechtsextremen an Demo beteiligt
(Jani ... offensichtlich waren auch keine V-Leute dabei)

Nach Polizeiangaben verlief die Kundgebung durchweg friedlich. Befürchtungen, dass Rechtsextreme die Veranstaltung für ihre Zwecke missbrauchen könnten, bestätigten sich nicht. Auch David Begrich vom Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit in Sachsen-Anhalt "Miteinander e.V." geht nach Angaben von MDR SACHSEN-ANHALT davon aus, dass keine Personen der organisierten rechten Szene an der Demonstration in Annaburg beteiligt gewesen sind, also auch keine NPD-Mitglieder oder Angehörige von Kameradschaften.





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