Freitag, 30. Januar 2015

Zu begrüßen

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Abuja (idea) – Der Schreckensherrschaft der radikal-islamischen Terrororganisation Boko Haram (Westliche Bildung ist Sünde) in Westafrika soll jetzt eine afrikanische Eingreiftruppe ein Ende bereiten. Der Friedens- und Sicherheitsrat der Afrikanischen Union hat am 29. Januar in Addis Abeba (Äthiopien) beschlossen, mindestens 7.500 Soldaten in die von den Terroristen heimgesuchten Gebiete Nigerias, Kameruns, Nigers und des Tschad zu entsenden. 


Die Vereinten Nationen sollen die Militäroffensive finanzieren. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Vorschlag begrüßt und Bereitschaft zu finanzieller Hilfe signalisiert. Boko Haram steht in Verbindung mit dem Terrornetzwerk El Kaida und hat in Teilen Nigerias sowie der Nachbarstaaten ein Kalifat ausgerufen. Dort setzt die Gruppe das islamische Religionsgesetz, die Scharia, mit brutaler Gewalt gegen Christen und gemäßigte Muslime durch. In den vergangenen fünf Jahren haben die Terroristen mehr als 10.000 Personen umgebracht, vor allem Christen und gemäßigte Muslime. Schätzungsweise 1,5 Millionen Menschen sind auf der Flucht. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat Boko Haram allein im vorigen Jahr mehr als 2.000 Menschen getötet und in den vergangenen vier Jahren etwa 1.000 Kirchen zerstört.



„Die Christen müssen sterben“
Nach Angaben einer katholischen Ordensfrau aus Niger, die ihren Namen aus Sicherheitsgründen nicht genannt wissen will, gehen die radikal-islamischen Kämpfer mit folgender Parole vor: „Die Christen müssen sterben. Nur so kommen wir in den Himmel.“ Weiterhin fehlt jede Spur von mehrheitlich christlichen Schülerinnen, die am 14. April 2014 in der Nähe des Ortes Chibok (Bundesstaat Borno) entführt wurden. 276 Mädchen wurden verschleppt; 57 konnten entkommen; die übrigen sollen nach Angaben von Boko Haram als Sex-Sklavinnen verkauft worden sein. Trotz Beteuerungen des christlichen nigerianischen Staatspräsidenten Goodluck Jonathan, der sich am 14. Februar zur Wiederwahl stellt, Boko Haram mit aller Macht zu bekämpfen, hat die Armee bisher kaum Erfolge vorzuweisen. Die Streitkräfte sollen von Sympathisanten der Terroristen unterwandert sein. Nach Recherchen der Menschenrechtsorganisation „amnesty international“ ist die Armee mehrfach vorab über Angriffe von Boko Haram informiert gewesen.


Nigerianer werden wie Tiere abgeschlachtet

Kirchenleiter haben wiederholt ein stärkeres Eingreifen der internationalen Staatengemeinschaft gefordert. Der Präsident des nigerianischen Baptistenbundes, Samson Ayokunle (Ibadan), beklagt, dass Nigeria im Kampf gegen die islamischen Terroristen weitgehend auf sich gestellt bleibe, während Überfälle in Ländern wie Afghanistan, Syrien und dem Irak militärische Hilfe auslösten. Ayokunle ist bestürzt über die Gleichgültigkeit der internationalen Gemeinschaft.*** Die Welt schaue zu, während seine Landsleute wie Tiere abgeschlachtet würden. Christen seien das Hauptziel der Angriffe. Mit 3,5 Millionen Mitgliedern und über sechs Millionen Gottesdienstbesuchern in rund 10.000 Gemeinden ist die Freikirche das größte afrikanische Mitglied im Baptistischen Weltbund. Der Vorsitzende der katholischen Nigerianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Ignatius Kaigama (Jos/Bundesstaat Plateau), wünscht sich, dass die Welt mit ebenso großer Abscheu auf den radikal-islamischen Terrorismus in seinem Land reagiert wie etwa auf die jüngsten Attentate in Paris. Boko Haram hatte Anfang Januar im Bundesstaat Borno die Stadt Baga mit 10.000 Einwohnern und 16 Nachbardörfer niedergebrannt. Die Zahl der Todesopfer wird auf bis zu 2.000 geschätzt; die übrigen flohen. Auf einem Marktplatz der Stadt Maiduguri riss ein zehn Jahre altes Mädchen 20 Menschen in den Tod, als der Sprengsatz, den sie am Körper trug, explodierte. Die Sicherheitsbehörden nehmen an, dass Boko Haram das Mädchen wider Willen als Selbstmordattentäterin eingesetzt hat. Von den 169 Millionen Einwohnern Nigerias sind etwa 50 Prozent Muslime und 48 Prozent Kirchenmitglieder. Die übrigen sind Anhänger von Naturreligionen.



*** Janis Anmerkung ... 
Da können wir wohl davon ausgehen, dass diese Länder weder militärisch noch wirtschaftlich notwendige Standorte sind. Wie anders erklärt sich ansonsten das Desinteresse sowohl der europäischen noch der amerikanische Politik. 
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