Dienstag, 15. Februar 2011

Hallo - ich muß mal wieder etwas loswerden

Letztens hatte ich euch doch von dem Erlenzeisig erzählt. Ihr erinnert euch? Also heute früh - Frauchen war im Bad - da passierte es. Eine ganze Zeit lang, kam der Zeisig weiterhin allein zum Futterhaus. Dann brachte er sein Mädel mit. Die sieht etwas unauffälliger aus.  Sie hat nicht so eine leuchtend grüne Brust.

Das ist so bei den Gefiederten, sagt Frauchen. Weil die Vogelweibchen die Eier legen, aus denen dann die Kinder schlüpfen. Und während sie brüten, müssen sie geschützt sein. Nicht das irgendein Räuber sie entdeckt und die junge Brut einfach auffrisst oder die Eier stiehlt. Also solche Räuber wie Nachbars Katze zum Beispiel. Ich mach so etwas ja nicht. Ja ehrlich, man kann doch keine Kinder essen. Das wäre ja gemein. 

Ich war doch auch einmal ein Kind. Mir graut es bei der Vorstellung, jemand wäre gekommen und hätte mich einfach aufgegessen. Das tut doch bestimmt weh.  Aber wie ist das eigentlich mit den Eiern? War ich auch in einem Ei? Und bin dann geschlüpft? Keine Ahnung. Da muß ich mal in einem schlauen Buch nachschlagen oder im Internet lesen. Das macht Frauchen immer so, wenn sie etwas Neues wissen will.        

Im schlauen Vogelbuch hatte mein Frauchen gelesen, dass der Erlenzeisig immer in Scharen kommt. Heute früh war es endlich soweit. Frauchen staunte und zählte gleich mal durch. Das ist gar nicht so einfach  - das mit dem Durchzählen., müßt ihr wissen. Da draußen am Futterplatz war nämlich ein Gewusel von kleinen  Federknäulchen. Mindestens zwölf Zeisige hüpften dort herum. Im Vogelhaus saßen sie, unten auf der Erde hüpften sie herum und pickten das Futter auf.  Es sah lustig aus. So gern wäre ich mit herumgehüpft. Aber ich durfte nicht. Nur von weitem, auf Frauchens Arm, konnte ich aus dem Fenster sehen. 

Und nun schäme ich mich. Gern erzähle ich es ja nicht. Auch wenn ich sonst sehr gern mal etwas verrate. Also, trotz Verbotes mich im Fenster sehen zu lassen, sprang ich schnell, in einem unbeobachteten Augenblick, auf die Fensterbank. Alle weg. Einfach weg. Ganz schnell waren  die Zeisige davongeflogen. Sie hatten mich gesehen. Nichts, aber auch gar nichts Böses wollte ich ihnen. 

Frauchen meinte, dass sie halt sehr vorsichtig sind und  immer auf ihre Umgebung achten. Sie müssen immer auf der Hut sein, dass  Feinde sie nicht  überraschen können. Also soetwas wie ich. Aber ich ja nicht. Denn mein Essen kommt schließlich aus der Dose - 'ne?! Genau! 

Aber die kleinen Vögel haben ja auch andere Feinde. Große zum Beispiel. Ja große Vögel - Raubvögel. Vor einiger Zeit war ein Sperber hier. Bitte? Ihr wisst nicht, was ein Sperber ist. Man oh man. Hier ist ein Bild.  Der ist auch hübsch.  Nachlesen kann man hier:  "Der Sperber".

Aber er konnte hier keine Beute machen. Denn unser Baum ist so riesengroß und breit in seinem Umfang, dass der Sperber hochkant fliegen mußte. Unsere gefiederten Freunde waren dabei ganz still. Kein Mucks war zu hören. Aber leid tat er mir trotzdem. Schließlich will er ja auch bloß leben und er hatte bestimmt großen Hunger. Ob man ihm vielleicht Dosenfutter hinstellen kann? 

Wisst ihr, viele Menschen machen sich keine Gedanken um ihre Umwelt. Da werden die Scheunen zugemacht, so dass weder Eulen, Sperber noch Falken im Winter darin Mäuse fangen können. Früher war das mal anders. Da gab es offene Fluglöcher. Wahrscheinlich waren die Menschen früher eben klüger, als die von heute. Sagt Frauchen!

Was meine Menschen manchmal so für Themen haben. Ehrlich. Da könnte es mich gruseln. Aber davon ein anderes Mal mehr. Denn jetzt scheint doch tatsächlich die Sonne. Ich werde meinem Frauchen ein wenig um die Beine schnurren und nerven, vielleicht läßt sie mich dann hinaus. Heute war ich schon einmal draußen. Vielleicht klappt es ja noch einmal. Aber nur, wenn sie nicht fort will.

Macht es gut! Bye bye! 
Euer Timmy 
 .

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