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Lieber Bruder in Rom!: Ein evangelischer Brief an den Papst [Taschenbuch]
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Deutschland: Was Protestanten vom Papst erwarten
Im Buch „Lieber Bruder in Rom!“ schreiben prominente Protestanten, was sie sich vom Papst erhoffen. Es erscheint Ende August - idea druckt exklusiv vorab Auszüge.
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Vom 22. bis 25. September besucht Papst Benedikt XVI. Deutschland. Stationen seiner Reise sind Berlin, Erfurt und Freiburg. Unter anderem ist eine Begegnung mit Vertretern der Evangelischen Kirche in Deutschland im Erfurter Augustinerkloster geplant. Welche Wünsche haben evangelische Christen an das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche?
Begegnen Sie dem Islam fröhlich offensiv!
Lieber Bruder Benedikt! 
 Wir haben vier Bitten: 
 1. Wir brauchen weiterhin theologische Klarheit in der  Auseinandersetzung mit dem Islam! Wenn wir um die Unterschiede in  Glauben und Leben herumlavieren, haben wir noch keinen Meter Boden für  den Dialog hinzugewonnen. Unterschiede zu benennen bedeutet nicht,  respektlos zu sein! Sie zu verschweigen heißt nicht, ein besserer  Dialogpartner zu sein. Klar und deutlich müssen wir Christen zu unserem  Glauben stehen und ihn bekennen, ohne Sorge zu haben, dass das für  Muslime bereits ein Anstoß sein könnte – mitnichten! Muslime achten nur  den Gesprächspartner, der selbst weiß, was er glaubt. 
 2. Wir bitten Sie um Mut, politisch unbequeme Wahrheiten  auszusprechen und die Defizite der Religionsfreiheit im Nahen und  Mittleren Osten auch weiterhin zu benennen. Bitte setzen Sie sie weiter  auf diese Agenda im Gespräch mit Staatsoberhäuptern wie religiösen  Führern aller Länder, in denen Christen unter Unfreiheit leiden. Das  bewirkt viel und hilft zudem den Christen vor Ort, denn sie erkennen so,  dass sie nicht allein und von der Welt vergessen sind. Die bedrängten  Christen im Nahen Osten verdienen unsere volle Solidarität, ganz egal,  welcher Konfession und Gruppierung sie angehören. 
 3. Wir bitten Sie herzlich, sich über die Konfessionsgrenzen hinweg  auch für die Christen einzusetzen, die nicht zu Ihrer Kirche gehören.  Wir können uns keine Zersplitterung leisten, wenn unsere Stimme gehört  werden soll. 
 4. Wir danken Ihnen, den katholischen Christen in Deutschland, für  die Einrichtung der Gebetsinitiative „Solidarität mit verfolgten und  bedrängten Christen in unserer Zeit“, mit der Sie in Ihrer Kirche auf  die Lage der bedrängten Christenheit aufmerksam machen, sowie für die  Einrichtung des Stephanus-Tages im Gedenken an die Verfolgten am 26.  Dezember. Beten Sie mit uns für die Verfolgten über die  Konfessionsgrenzen hinweg. Setzen Sie sich dafür ein, dass Ihre  Gebetsinitiative und der Stephanus-Tag auch international begangen  werden. 
Prof. Christine Schirrmacher (Bonn), wissenschaftliche Leiterin  des Instituts für Islamfragen der Deutschen Evangelischen Allianz.
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