Gefährliches Kerzenchaos
Endlich hat die Europäische Union einen kreativen Weg gefunden, um dem Strom der nah- und mittelöstlichen Asylsuchenden bei der Integration nachhaltig zu helfen. Brüssel arbeitet mit Hochdruck an einer europäischen Kerzen-Norm. Damit wird einem dringenden Bedürfnis Rechnung getragen.
Bisher stoßen die Zuwanderer in Europa auf ein verwirrendes, gefährliches und letztlich auch fremdenfeindliches Kerzenchaos. Sie kommen aus einer Welt der Unordnung in eine Welt, von der sie sich Klarheit und Sinnstiftung versprechen. Und was müssen sie erleben? Kerzen in allen Größen, Farben und Formen und dazu noch Kerzenzubehör, das jegliche gesamteuropäische Stromlinienform missen lässt.
Dabei ist es schon schlimm genug, dass die früher dank klarer EU-Vorgaben schnurgeraden oder allenfalls sanft und einheitlich gekrümmten Gurken aus den Geschäften verschwunden sind. Eine Kehrtwende der Brüsseler Vermessungsbeamten hat dafür gesorgt, dass die einstmals strammen Gurken inzwischen Produkten gewichen sind, die eine völlig unübersichtliche Vielfalt an Krümmungswinkeln und Umfangsvariationen aufweisen. Wie soll sich ein Syrer oder ein Afghane in diesem Wildwuchs zurechtfinden?
Da bietet die Brüsseler Kommission für Kerzen und andere Artikel von zentraler Bedeutung nun doch einen Hoffnungsschimmer. Nicht nur die Kerzen selber sondern auch Kerzenhalter und sonstiges Zubehör sollen so normiert werden, dass von ihnen keine Gefahr mehr ausgeht. Diese Neuerung wird den Menschen aus kerzenfernen Schichten und Regionen ein wesentliches Stück mehr Sicherheit und Lebensqualität bieten. Endlich wird die europäische Kerze syrer- und afghanensicher gemacht werden.
Diese künftigen Kerzen, an denen man sich nicht die Finger verbrennen kann, sind ein leuchtendes Zeichen unserer Willkommenskultur. Aber nicht nur das: Sie helfen auch der eingeborenen Bevölkerung beim gefahrlosen Ausüben unserer Lichterkettenkultur. Mit dieser Doppelwirkung dient die genormte Neukerze auf vorbildliche Weise dem Zusammenwachsen der verschiedenen Bevölkerungsschichten.
Allerdings bleibt die Frage, ob wir den nach langer Wanderung erschöpften Neubürgern auf Dauer unsere uneinheitlich gekrümmten Gurken zumuten wollen. Ich meine, die Brüsseler Gemüsekommission sollte im Licht der massenhaften Zuwanderung ihren inzwischen geradezu neoliberalen Gurken-Kurs noch einmal überdenken.
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