Dienstag, 21. April 2015

Zum 2. - Das Einknicken der Institution Kirche vor dem politischen Mainstream

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Streit um Homosexualität 20. April 2015



Gemeinde stellt sich hinter Pastor Cochlovius


Der hannoversche Pastor Gero Cochlovius. 

Hannover (idea) – Im Streit um Äußerungen des hannoverschen Pastors Gero Cochlovius (Hohnhorst bei Hannover) zur Homosexualität hat sich der Kirchenvorstand seiner Gemeinde hinter ihn gestellt. Das Gremium verwahre sich dagegen, Cochlovius „Diskriminierung oder gar Homophobie“ vorzuwerfen, heißt es in einer am 19. April veröffentlichten Erklärung. 

Der Theologe ist seit dem von der ARD ausgestrahlten Beitrag „Die Schwulenheiler 2“ am 7. April heftiger Kritik ausgesetzt. Darin hatte er dafür plädiert, Homosexuellen, die unter ihrer Situation leiden, Hilfen anzubieten. Der Bibel zufolge entspreche „ausgelebte Homosexualität“ nicht dem Willen Gottes. Deshalb sei es richtig, den Begriff „Sünde“ zu verwenden. 

Daraufhin veröffentlichte die gegen Homophobie engagierte Initiative „Enough is Enough“ (Das Maß ist voll/Berlin), den Brief einer 84-jährigen Marie, in der sie aus Protest gegen die Äußerungen von Cochlovius ihren Kirchenaustritt erklärt. Überregionale Medien berichteten darüber. In dem Brief heißt es: „Homosexuelle als Sünder zu bezeichnen und ‚Heilung‘ anzubieten, ist unverantwortlich.“ Sünde sei es vielmehr, „gegen andere Menschen zu hetzen“. Wenn es den Gott gebe, „an den wir glauben, dann hat er die Menschen so erschaffen wie sie sind“. Marie hat nach eigenen Angaben zwei homosexuelle Enkel.




Verantwortliche der Kirche gehen auf Distanz

Führende Vertreter der hannoverschen Landeskirche gingen auf Distanz zu Cochlovius. Landesbischof Ralf Meister schrieb in einem Offenen Brief an die Frau, er könne verstehen, dass sie über die Äußerungen des Pastors „sprachlos und traurig“ sei. Homosexualität sei aus Sicht der Landeskirche weder Sünde, noch müsse sie geheilt werden. Der Brief von Meister schließt mit den Worten: „Ich würde mich freuen, wenn Sie wieder in die evangelische Kirche eintreten würden.“ Zuvor hatte bereits der direkte Vorgesetzte von Cochlovius, Superintendent Andreas Kühne-Glaser (Rinteln), dessen Äußerungen bedauert, zugleich aber festgestellt, Cochlovius sei „ein hervorragender Pastor, der eine lebendige Gemeinde hat“.

Cochlovius: Es war nie meine Absicht, homosexuelle Menschen zu verurteilen

Wie es in der Erklärung des Hohnhorster Kirchenvorstandes heißt, wurden „wichtige Erläuterungen“ von Cochlovius in dem Fernsehbeitrag weggelassen. So habe er in dem Interview gesagt: „Ich respektiere es , wenn Christen bei diesem Thema zu ganz anderen Auffassungen kommen.“ Auch in der öffentlichen Diskussion sei der Pastor verkürzt oder falsch wiedergegeben worden. Cochlovius stellt in der Erklärung klar: „Es war nie meine Absicht, homosexuelle Menschen zu verurteilen. Wo dieser Eindruck dennoch entstanden ist, bitte ich um Entschuldigung.“ Im Blick auf die Aussage von Cochlovius, dass praktizierte Homosexualität nach den Aussagen der Bibel „Sünde“ sei, erinnert der Kirchenvorstand an die EKD-Orientierungshilfe „Mit Spannungen leben“ von 1996. Darin heißt es, dass nach den biblischen Aussagen zur Homosexualität „die homosexuelle Praxis dem Willen Gottes widerspricht“. Das Gremium ruft alle auf, die verärgert sind oder weitere Fragen haben, das persönliche Gespräch zu suchen und sich nicht den Blick „auf die gute und vielfältige Gemeindearbeit verstellen zu lassen“. Das Hauptanliegen der Gemeinde sei, „Menschen zu einem frohen, lebendigen Glauben an Jesus Christus einzuladen“.






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