Warten
Nun wird die erste Kerze angezündet – auch wenn der 1. Advent selten auf den 1. Dezember fällt. Erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts, in Bayern sogar erst seit etwa 1930, pflegen die Deutschen den Brauch, zum 1. Adventssonntag einen Adventskranz aufzuhängen oder aufzustellen. Johann Hinrich Wichern, der gemeinhin als Erfinder des Adventskranzes gilt, hatte 1839 mit einem Holzrad begonnen, auf das er 19 kleine und vier große Kerzen steckte. So bereitete er seine Schützlinge – Hamburger arme, teils verwaiste Kinder – auf das bevorstehende Weihnachtsfest vor.
Ein Adventskranz ist reich an Symbolik: Das zunehmende Licht versinnbildlicht das Kommen des Messias; die Kreisform zeigt die Sonne, deren Licht wieder zunimmt, den Erdkreis und die vier Himmelsrichtungen, aber auch die mit der Auferstehung gegebene Ewigkeit des Lebens, Tannen stehen sowohl für aufkommendes (grün) wie immerwährendes Leben.
In jüngerer Zeit wird durch die Kampagne der Evangelischen Kirche in Deutschland „Alles hat seine Zeit – Advent ist im Dezember“ der Adventsbeginn wieder deutlicher im Kirchenjahr verankert. Schokoladenweihnachtsmänner im September sind out. Die Beleuchtung von Verkaufszentren oder Fußgängerzonen feiern häufig Geschäftsleute, Kommunen und Kirchen gemeinsam nach dem letzten Sonntag im Kirchenjahr, den Toten- bzw. Ewigkeitssonntag.
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