Donnerstag, 23. Dezember 2010

Donnerstag, 23. Dezember

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Heut schleußt er wieder auf die Tür zum schönen Paradeis

Dann ging die Tür zu. Adam und Eva mussten aufgrund ihres Sündenfalls aus dem Paradies. Nach christlichem Verständnis geht diese Tür an Heiligabend wieder auf, der 24. Dezember wird als Geburtstag von Adam und Eva begangen.


Die Paradiesgeschichte und die Weihnachtsgeschichte sind daher häufig parallelisiert worden: Maria ist die neue Eva. Direkt nach dem Sündenfall wird auf eine Frau und ihr Kind hingewiesen, eine Ansage, die sich scheinbar mit der Geburt Jesu erfüllt hat. In den alten Krippenspielen wurde auch die Paradiesesszene dargestellt. Und der Paradiesesbaum lebt im Weihnachtsbaum fort.

In der Weihnachtsnacht geschieht nach dieser Vorstellung Außergewöhnliches. Tiere können reden, Bäume blühen und tragen Früchte, die Glocken versunkener Kirchen läuten. Die Nächte zwischen Weihnachten und dem 1. bzw. 6. Januar haben aber auch eine dunkle, bedrohliche Seite. Die Toten ziehen umher, Ahnen und Gottheiten kehren bei den Menschen ein, Geister zeigen sich. Deshalb müssen Häuser und Ställe mit Weihrauch ausgeräuchert werden. Von daher kommt der Name "Rauhnächte". Frauen und Kinder müssen nach Einbruch der Dunkelheit im Haus bleiben, die Wohnräume, die Spinnstube, Küche und Werkstatt müssen aufgeräumt sein, die Wäsche von der Leine abgenommen, um sich nicht den Groll der Dämonen zuzuziehen. Das Brauchtum hat sich im Alpenraum erhalten. In Vorkommnissen der Weihnachtszeit wird orakelhaft das kommende Jahr abgelesen, ob einer stirbt, ob es eine gute Ernte gibt, welchen Bräutigam das Mädchen findet.


EKD - Adventskalender


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