Islam -
der Ego-Shooter unter den Religionen
Es ist ein liebgewordenes Ritual nach Amokläufen, ein Verbot
von gewaltverherrlichenden Computerspielen, sogenannten Killerspielen
und Ego-Shootern, zu fordern. Die Logik dabei ist auf den ersten Blick
überzeugend: eines der Kennzeichen des modernen Amokläufers ist sein
Hang zu ebendiesen Spielen. Jeder Amokläufer spielt Ego-Shooter. Genauso
richtig ist aber auch: nicht jeder, der Ego-Shooter spielt, wird
Amokläufer.
Beim Islam ist es nicht ganz unähnlich. Der moderne Terrorist hat
einen ausgeprägten Hang zum Islam. Aber genauso klar ist: nicht jeder
Moslem wird Terrorist. Dennoch kann man konstatieren, dass im 21.
Jahrhundert der Islam der Ego-Shooter unter den Religionen ist. Ihm wird
noch das männlich-archaische Feuer zugetraut, das auf so viele junge
Männer, die sich in ihren Herzen nach Abenteuer, Sex und Gewalt sehnen,
einen ungeheuren Reiz ausübt.
Der Ruf nach einem Verbot von Killerspielen müsste, wenn man dessen
Logik folgt, jedes Mal, wenn sich ein Religionist des Friedens in die
Luft sprengt, um ein Verbot des Islams erweitert werden. Ein Verbot des
Islams fordern aber nur sehr, sehr wenige Menschen und meist stehen sie
außerhalb des demokratischen Diskurs. Das liegt an der grundgesetzlich
verankerten Religionsfreiheit. Von Spielefreiheit steht dagegen nichts
im Grundgesetz, weswegen es so leicht ist, ihre Abschaffung zu fordern
und trotzdem Teil des demokratischen Diskurs zu bleiben.
Ein Angebot, keine Verpflichtung
Die im deutschen Grundgesetz verankerte Religionsfreiheit ging immer
von einer Religion aus, die ihren weltlichen Herrschaftsanspruch
abgelegt hatte. In westlichen Demokratien ist die Religion ein Angebot
an die Menschen, keine Verpflichtung. Dass es auch im Islam ein
spirituelles Herz gibt, das den Weg zu Gott als einen individuellen und
herrschaftsfreien definiert, sollte nicht in Abrede gestellt werden.
Umso wichtiger ist es deswegen, diesen Kern der islamischen Religiosität
wieder herauszuarbeiten und in den Vordergrund zu rücken. Denn dieser
Islam wäre in einer demokratischen und gleichberechtigten Welt
angekommen und hätte sich seines Charakters als Ego-Shooter entledigt.
Es gibt unzählige Moslems in Deutschland, die einen derartig
aufgeklärten Euro-Islam fordern. Das Absurde der letzten Jahre war, dass
gerade ihre Stimmen nur selten Gehör fanden. Stattdessen hielt man
Islamkonferenzen ab, bei denen man sich noch nicht einmal auf die
Verpflichtung zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung durch die
Islamverbände einigen konnte.
Will der Islam als Religion anerkannt und nicht als
religiös-politische Bewegung angesehen werden, muss man ihn leider, so
widersprüchlich es klingt, auf ein paar politische Aussagen festnageln.
Denn hier besteht die größte Unsicherheit, ob sich der Islam wirklich
auf dem Boden des demokratischen Konsens bewegt. Jeder Moscheeverein,
jedes Kulturzentrum und jede islamische Interessengruppe hätte folgende
drei Punkte in ihre Satzung aufzunehmen:
Eins, zwei, drei
Da wäre zum einen die Anerkenntnis, dass sich der Islam in
Deutschland auf dem Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung
bewegt und die Sharia mit dem deutschen Grundgesetz nicht zu vereinen
ist.
Weiterhin hätten die islamischen Vereine und Verbände die sexuelle
Selbstbestimmung des Individuums, die ganz explizit auch das Recht zum
Ausleben der Homosexualität mit einschließt, anzuerkennen.
Und als drittes und letztes gehört das, was nach der Bundeskanzlerin
deutsche Staatsräson ist, in jede islamische Satzung geschrieben: das
Existenzrecht Israels wird anerkannt.
Mit diesen drei kleinen Forderungen, die das gesamte Spektrum der
liberalen Demokratie, wie sie sich historisch in Deutschland entwickelt
hat, abdecken, wären alle Diskussionen um Leitkultur und Deutschtum
obsolet. Sie beinhalten Selbstverständliches, das jeder Bürger in
Deutschland anerkennen kann und selbst Grüne müssten begeistert sein.
Vor allem würden diese Forderungen einen Diskussionsprozess in Gang
setzen, der heilsam wäre und sicher die islamisch-ideologische Spreu vom
Weizen trennte.
Zeitgleich und flankierend würde Deutschland ein ähnliches Gesetz
verabschieden, wie es vor kurzem Israel tat: jeder Rechtsträger hätte
offen zu legen, in welcher Höhe er staatliche Zuwendungen von
Drittländern erhält. Die versteckten Finanzierungen durch die Türkei,
den Iran oder Saudi Arabien würden damit für die deutsche Gesellschaft
transparent werden.
Man kann Killerspiele nicht verbieten. Aber man kann den Zugang zu
ihnen erschweren. Sollte jetzt der Einwand kommen, dass damit aber das
Herz des Islam getroffen sei, dann ist dem entgegenzuhalten: wenn dies
das Herz einer Religion ist, dann ist sie eben eine politische Bewegung,
die mit unserer Demokratie nicht zu vereinbaren ist. Sie ist dann auch
nur schwer mit der Religionsfreiheit zu vereinen.
Mit drei kleinen Kunstgriffen aus einem Ego-Shooter ein
Wattebäuschchenweitwurf-Spiel zu machen, zeigt in seiner Einfachheit
doch, wo das Problem des Islams im Moment liegt
Markus Vahlefeld
Achse des Guten
...
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