Diffamierung und Vernichtung Christlich-Konservativer
– medienethisches Versagen SCHAUBÜHNE (3)
In linken Kreisen leben die jakobinischen Vernichtungsphantasien gegen ihre politischen Gegner wieder auf.
Ein Gastbeitrag von Hubert Hecker
Das linke Boulevard-Spektakel FEAR, das seit Oktober 2015 an der
Berliner Schaubühne läuft, ist ein Anti-Stück. Es richtet sich
hauptsächlich gegen engagierte Frauen des konservativen Spektrums. Seit
der reale Sozialismus zusammengebrochen ist, sind den Linken ihre großen
gesellschaftliche Ziele und politische Utopien abhanden gekommen. Der
Autor und Regisseur dieses Stückes, Falk Richter, hängt eher
kleinbürgerlichen Idealen nach: Gegen die Ehen unserer Eltern ist er. Dabei stellt er sich als Spät-Achtundsechziger offene Beziehungen in einer Kommune vor – mit vielen wechselnden Partnern. Oder er schwärmt von einer Beziehung singulärer Innerlichkeit, in der zwei Menschen einfach nur in der Welt des Augenblicks leben und dabei die Ausdehnung der Seele erspüren.
Herabwürdigung der Ossi-Männner
Angesichts solcher schwärmerischen Lyrik der Selbstverliebtheit
überrascht dann doch die gnadenlose Härte, mit der Richter seine
weltanschaulichen Gegner niedermacht. Die Anklage, sie würden Herabwürdigung, Hass und Vernichtung propagieren, dient ihm als Vorwand, um mit genau diesen menschenfeindlichen Methoden auf sie einzudreschen.
In einem der vielen Bühnen-Monologe lässt der Wessi-Autor einen Schauspieler über die Ossis lästern: Was ist mit diesen Menschen passiert in den letzten 25 Jahren? Er macht es in einer maßlosen Art, die einer rassistischen Herabwürdigung von Deutschen nahekommt:
Seltsam überfettete stiernackige Männer, verblasste Gesichter wie
ausgelöscht. Sie leisten nichts. Die sind fett und unbeweglich und
wahnsinnig hässlich und am liebsten würde man die wegsperren
irgendwohin, wo sie dann herumlungern, rumschreien, rumprügeln,
rumdösen, rumfessen, rumgröhlen, rumzündeln, rumdemonstrieren können.
’Nen Zaun um die bauen und nie wieder irgendwas von denen hören und
sehen müssen. Der Autor denkt dabei an solche Lösungen wie in den früheren Kolonien, als die Eingeborenen, Aborigines oder Indianer in Reservaten eingepfercht wurden und dort dahinvegetierten.
Hass gegen vier Frauen als Mächte der Finsternis
Nachdem die hässlich-fetten Ossi-Männer aus der Bühnenwelt
weggesperrt sind, wendet der Autor seinen ganzen Hass gegen die
Alpha-Frauen des konservativen Spektrums. Auf der Bühne leitet man
diesen Hass-Kampf ein mit düsterer Musik. In Wortbeiträgen und
Video-Bildern wird eine apokalyptisch zerstörte Stadtlandschaft
imaginiert. In der treiben bösartige Menschen und grauenhafte Monster ihr Unwesen. In dieser kaputten Welt machen sich Autor und Schauspieler auf die Suche nach dem Bösen, um als die Kräfte des Lichts gegen die Mächte der Finsternis anzukämpfen.
Im Zentrum der vielen bösen Menschen und finsteren Gestalten in der
chaotischen Bühnenlandschaft stehen vier Frauen: Birgit Kelle, Hedwig
von Beverfoerde, Gabriele Kuby und Beatrix von Storch. Sie werden
teilweise von Schauspielerinnen als Zombies gemimt. Als Untote sind sie
auch auf Plakatständern dargestellt. Die Monster seien unter den Leichenbergen der Massenvernichtungsanlagen hervorgekrochen und würden nun mit ihren blutleeren Augen durch Leipzig und Stuttgart spazieren, durch Internetforen und Blogs stolpern und Fernsehstudios belagern. Es wird die Vorstellung suggeriert, die Zombies seien die Wiedergänger der alten Nazis.
Die führenden konservativen Frauen als Zombies
An anderer Stelle heißt es: Durch seltsame Zeitschleusen, durch Wurmöffnungen wären die alten Konzepte von Hass, Selektion und Vernichtung in die Körper dieser untoten toten Frauen eingedrungen.
In diesen armen Menschen würden nun die Geister der NS-Zeit walten, die
in die Politik drängten und unsere Zeit prägen wollten.
Hässlich hassende Frauen war eine Titel-Option für das Stück, sagt ein Schauspieler. Das
hat uns einfach interessiert, weil also hässliche Männer haben ja in
gewisser Weise Tradition bei den Nazis, das kennt man ja. Wir haben uns
gefragt, wo kommen eigentlich alle diese hässlich hassenden Frauen her,
die da an vorderster rechtsnationaler Front kämpfen?
- Z. B. Birgit Kelle, eine reaktionäre Anti-Feministin, die aus dem Rumänien Ceausescu zugereist. Sie würde für eine traditionelle Rolle der Frau als Hausfrau und Mutter kämpfen, Demonstrationen gegen die Gleichstellung Homosexueller organisieren. Gegen diese ganze Scheiße der wertkonservativen Familie lässt der Autor einen Darsteller stänkern. Und eine Bühnen-Emanze poltert auf niedrigstem Niveau des Boulevard-Theaters: Haut ab! Wir wollen diese ganze Scheiße nicht noch einmal erleben. Verfickt euch. Weg mit euch. Zurück in die Erde, ihr blöden Scheißmonster.
Nur Zombies und Vollidioten demonstrieren
- Hedwig von Beverfoerde wird ebenfalls als Zombiene vorgestellt. Sie sei sone komische adlige Krähe und rechtsnationale katholische Fundamentalistin der CDU. Die wolle zusammen mit anderen äh das Abendland aus der Aufklärung zurück in eine Art katholischen Angstzwangsapparat beamen. Mit der Demo für alle, eine obskure Veranstaltung im Süden der Republik, spiele sie sich als Retterin des Abendlandes auf – so die Bühneninterpretation des Deutschlandradios. Die wachsende Zahl der Demo-Teilnehmer beunruhigt die Bühnenakteure: Die Armee der Zombies wächst. Es werden immer mehr und sie sehen aus wie Menschen. Es gehen fast nur noch Vollidioten auf die Straße, um zu demonstrieren gegen ihre eigenen abwegigen Wahnvorstellungen.
- Das Bühnenvolk steigert sich in seinen Hassparolen gegen die andere adelige Krähe, die gewählte AfD-Europaabgeordnete Beatrix von Storch – eine hässliche fundamentalistische Hasspredigerin (gackgack). Bei ihr sei die Nazi-Ideologie eine Familientradition von ihrem Großvater her. Graf Schwerin von Krosigk war Reichsfinanzminister seit 1932 bei den Kanzlern von Papen, Schleicher und dann unter Hitler. Die zehnjährige Haftverurteilung nach dem Krieg akzeptierte er als gerechte Sühne für seine Schuld des abgestumpften Gewissens. In einer besonders perfiden und obszönen Gespenster-Szene wird auf der Bühne dargestellt, wie eine Von-Storch-Darstellerin den Großvater in SS-Uniform auffordert, wollüstig in sie einzudringen, um das Werk zu vollenden, das du 1945 abbrechen musstest.
Hass-Kaskaden und falsche Zitatenkollage
- Die Publizistin Gabriele Kuby beschimpft der Bühnenautor als krasse katholische Fundamentalistin und Klerikalfaschistin. Sie habe zusammen mit von Beverfoerde ein Netzwerk zur Re-Christianisierung des Abendlandes gegründet. Mit dieser Erfindung will Richter die beiden Frauen in die Nähe der PEGIDA-Abendlandretter stellen. Kubys behauptete Faschisierung kann allerdings nicht aus der Familie entwickelt werden, da ihr Vater der linke Schriftsteller Erich Kuby war. Bei der Darstellung ihrer Verwandlung zum Zombie-Monster kommen die Hass-Kaskaden auf der Bühne zum Höhepunkt: Immer und immer wieder würde sie hassen und alle Hasspredigten dieser Welt halten. Das würde ihre Seele verknittern und verdüstern und ihren Leib hässlich machen wie ein vertrocknetes Stück Holz.
Dann bringt der Autor Originalzitate von Kuby zu Gehör. Doch diese Ausschnitte aus ihrer Rede auf der Demo für alle
belegen, dass Richters Behauptung von ihren Hasspredigten eine
Verleumdung ist. Frau Kuby erläutert in ihrer Ansprache sachlich die
Gender-Ideologie und warnt mit ihren Erläuterungen vor der
Frühsexualisierung in Kindergärten und Grundschule.
Wie in den beiden
FAZ-Artikeln vom Herbst 2015 ausgeführt, fordern Sexualtheoretiker,
schon Kindern von 0 bis 4 Jahren Masturbation beizubringen.
Weil diese originale Zitaten-Passage mit der Stimme von Kuby so sachlich
rüberkommen, versucht der Bühnenautor, mit zwei gefälschten Zitaten
doch noch den Dreh zur Hassrede hinzubiegen. Dabei werden zwei
Halbsatz-Zitate zu einem neuen Satz und Sinn zusammengestückelt, was
Kuby aber nie so gesagt hat. Der Zuschauer hört mit der Kuby-Stimme den
Satz: ‚Was wir vor allem brauchen, sind’- und aus einem anderen Zusammenhang: ‚Faschisten und Faschistinnen’. Diese miese Methode der fälschenden Zitaten-Kollage ist genauso verleumderisch wie die Szenen-Kollagen des gesamten Stückes.
Falk Richter reißt ein weiteres Zitat so aus dem Kontext, dass der
Sinn sich in sein Gegenteil verkehrt. Wieder hört man Kuby sagen: Es braucht einen totalitären Staat, der das in den Griff kriegt. Tatsache ist, dass Gabriele Kuby unablässig vor der Gefahr eines neuen Totalitarismus warnt.
In Kubys Reden ist keine Hasspredigt zu erkennen…
Gleich nach dem Zitaten-Zusammenschnitt lässt Richter eine längere
zusammenhängende Passage aus einer Kuby-Rede sprechen, hier leicht
gekürzt und zusammengefasst: Die Politik muss die Familien fördern,
denn die Familie ist im Grundgesetz geschützt Und es gibt nur eine
Familie, das ist Vater, Mutter, Kinder. Alles andere, wo uns gesagt
wird, das sind gleichwertige Formen der Familie, sind Zerfallsformen der
Familie, hinter denen sehr viel Schmerz steht. Jeder Mensch, der
Scheidung erlebt hat, jeder Mensch, der aus einer Scheidungsfamilie
kommt, weiß wie groß dieser Schmerz ist. Und dieser Schmerz wird nicht
mehr anerkannt bei den Kindern, wenn ihnen gesagt wird, es ist alles
gleichwertig. (…)Wir erwarten von den Politikern, dass sie das Leben
schützen, dass sie Strukturen schaffen, in denen das Leben gedeihen
kann. Und die Förderung, die systematische Förderung der Homosexualität
ist keine Lebenspolitik, sie fördert nicht die lebensfähigen Strukturen
unserer Gesellschaft. (…) Warum werden in unsere Schulklassen Homopaare
geschickt, die pubertierende Kinder antörnen? Warum werden nicht
Ehepaare in die Schule geschickt, die sagen, so geht Familie.
… nur mit der Dämonisierung als Monster kann man sie aus der Menschheit aussperren
Auch wenn Herr Richter völlig anderer Auffassung ist, haben Kubys
Ausführungen den Charakter rationaler Argumentation, den kein
vernunftbegabter Mensch bestreiten kann. Sie sind also diskursfähig.
Richter dagegen verneint ausdrücklich die Rationalität von Kubys
Positionen, indem er ihr eine Monster-Rolle überstülpt. Nach seiner
Zombie-Regie-Idee reden alle die genannten Publizistinnen in zusammenhanglosen Untotensätzen, die schon mit dem Ende des 2. Weltkrieges untergegangen seien – tote Argumente. Man könne nicht mit einem Menschen reden, der nicht zugänglich sei für rationale Gedanken.
Die konservativen Kräfte werden als faschistische Monster
dämonisiert, um sie damit aus der politischen Diskursgesellschaft
auszusperren. Nach der Stigmatisierung und Ausgrenzung als tumbe
Rechtsradikale braucht man sich nicht mehr ernsthaft mit den
konservativen Positionen auseinanderzusetzen.
Halluzinierter Quatsch
Richter merkt anscheinend, dass er mit der Zitierung der längeren
Originalpassage von Kubys Rede in Widerspruch kommt zu seiner Behauptung
von deren Hasspredigt und zusammenhanglosen Sätzen. Also greift er auch
hier wieder zu einem Trick, um die Zuschauer zu manipulieren: Ohne
erkennbaren Übergang geht die Kuby-Darstellerin in eine fantasierte
Droh- und Schreirede über, wie sich der Bühnenautor eine religiöse
Straf- und Angstpredigt vorstellt: Mit Fluch, Pest und Schwindsucht
würde der Herr die Gläubigen bestrafen, wenn sie seine Gebote nicht
achteten etc. Das ist ein genauso halluzinierter Quatsch wie die Aussage
im Monolog einer Schauspielerin: In the middle age I had my own ISIS. It was called the Catholic Church.
Endlösung für Konservative: Vernichtung
Aber Falk Richter ist mit seinen Dämonisierungen, Rechtsausgrenzungen
und Verleumdungen der vier konservativen Frauen immer noch nicht am
Ziel seines Agitationsstückes. Die untoten Monster leben noch, sie
werden weiterhin publizieren und demonstrieren, jammert ein
Schauspieler. Für den finalen Schuss und Schluss gibt es nur die
einzige Möglichkeit: Der Zombie strebt die Weltherrschaft an. Der Zombie
ist gegen das Überleben der Menschheit gerichtet. Der Zombie stirbt
nur, wenn man ihm direkt ins Gehirn schießt und sein Gehirn auslöscht.
Es geht dem Autor also nach der Herabwürdigung der konservativen
Frauen, nach ihrer Dämonisierung und Rechtsausgrenzung um ihre
endgültige Vernichtung. Das entspricht der Logik der alten und neuen
Jakobiner: Wer sich nicht der linksverdrehten Vernunft der volonté générale einordnet, wird ausgestoßen und vernichtet.
Text: Hubert Hecker
Katholisches. de
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