Freitag, 11. Januar 2013

Evangelische Allianz übt schwere Kritik an 'Christ und Welt'

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"Christ und Welt" veröffentlicht ein Interview, in welchem der Salafismus als islamischer Evangelikalismus bezeichnet wird. Evangelische Allianz übt schwere Kritik und nennt das eine „Bankrotterklärung“ an seriösen Journalismus.


Bonn (kath.net) Der Salafismus „ist gewissermaßen die islamische Ausprägung eines Evangelikalismus“. Das behauptete der Islamwissenschaftler Rüdiger Lohlker, Universität Wien, in einem aktuellen Interview mit „Christ und Welt“, der Beilage der "Zeit" wie das christliche Medienmagazin PRO berichtet.

Zum Salafismus erklärte der Professor für Orientalistik in „Christ und Welt“, dass dieser „gewissermaßen die islamische Ausprägung eines Evangelikalismus" sei. Das finde man in allen Weltreligionen. Als Vergleichspunkt nahm Lohlker auch die Umkehrerfahrung, die für Islamisten wesentlich sei: „Die Art der Konversion, das hat sehr große Ähnlichkeit mit Erweckungsgottesdiensten christlicher Prägung.“ Ob evangelikale Christen nun aufschrien, dies sei für ihn als Wissenschaftler nicht relevant, sagte er. Die Frage von „Christ und Welt“, ob Salafisten die Reformatoren des Islam seien, beantwortet Lohlker mit Ja. Reformatoren und Salafisten seien durch den Wunsch vereint, Religion von "historischen Anhaftungen" zu befreien und "Widerstand gegen die Verfasstheit der Welt" zu leisten.

Michael Diener, der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, sagte zu den Behauptungen gegenüber PRO: "Es ist durch nichts gerechtfertigt, die Bezeichnung Evangelikale auf den Islam zu beziehen. Evangelikale in Deutschland und weltweit bekennen sich zur Gewaltfreiheit und zur Toleranz gegenüber Andersdenkenden. Sie achten das Gewaltmonopol des Staates und setzen sich weithin für demokratische Grundprinzipien ein. Wie voreingenommen und interessengeleitet muss man eigentlich sein, um Christenmenschen derartig zu diffamieren und in Bezug zu einer religiösen Gruppe des Islam zu bringen, der zum Beispiel alle Terroristen des 11. September angehörten?"

Dieses Interview könne eine „Bankrotterklärung“ an einen seriösen und um Differenzierung bemühten Journalismus bezeichnet werden, erläuterte Diener dem „pro Medienmagazin“ auf Anfrage. Hier liege Unsachlichkeit und Stimmungsmache vor.

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Verantwortet wird dieses Interview von „Christ und Welt“, einer Beilage der Wochenzeitung „Die Zeit“. „Christ und Welt“ wird gemäß Impressum von der „dreipunktdrei mediengesellschaft“ herausgegeben. Diese ist wiederum nach Selbstaussage eine "hundertprozentige Tochter der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA)" und einer der Kooperationspartner des „Katholischen Medienhaus Bonn“ (vgl.: Pressemeldung der Diözese Rottenburg-Stuttgart). Auch der Sitz der Redaktion von „Christ und Welt“ ist im Katholischen Medienhaus Bonn.


kath.net
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