Sonntag, 27. Januar 2013

Sturz und Aufstieg des Sonnenkönigs Asbeck

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Der Niedergang von Solarworld ist auch ein persönlicher Schlag für Unternehmenschef Frank Asbeck. Wie kein anderer personifiziert er den rasanten Aufstieg der Branche. Doch Asbeck hat schon einen Sündenbock gefunden. 

 Düsseldorf ... Frank Asbeck hat ein klares Feindbild: die Chinesen. „Mir tut es weh, was mit unserer Branche geschieht“, sagte der Solarworld-Chef vergangenen Monat dem „Manager Magazin“. 


Solarworld-Chef Asbeck kauft Gottschalks Schloss ... Während Frank Asbeck als Unternehmer mit den Gläubigern ringt, leistet er sich als Privatmann eine Villa – für mehr als fünf Millionen Euro. Seine Firma kämpft derweil ums nackte Überleben. 

 

Förderung von Solarstrom 

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1 Kommentar:

harry63 hat gesagt…

Lesenswert dazu auch ein Artikel von Felix Schnoor bei AchGut:

Subventionen für Schlossherren

Als ich in der Zeitung las, dass Thomas Gottschalk sein Schloss am Rhein verkauft hat, fand ich diese Meldung zunächst in etwa so interessant wie Renate Künasts Meinung zu den Sexismus-Vorwürfen, denen sich Rainer Brüderle seit einigen Tagen ausgesetzt sieht.

Aber dann las ich den Namen “Solarworld”. Der Käufer der Immobile ist nämlich Frank Asbeck, seines Zeichens Chef und Gründer dieses Unternehmens. Und dieses Unternehmen war einst der hellste Stern am grünen Himmel. Auf dem Höhepunkt anno 2008 lag der Aktienkurs bei etwas unter 50 Euro, der Gewinn betrug etwa 150 Mio. Euro.

Diese Zeiten sind längst vorbei, der Aktienkurs beträgt aktuell 1,11€ und das Unternehmen ist hoch defizitär. Es kämpft schlichtweg ums Überleben.

Für Asbeck ist der Schuldige schnell gefunden: Es sind die Chinesen, die durch Subventionen den Wettbewerb verzerren. Vielleicht stimmt das sogar. Aus einer gesamtgesellschaftlichen bzw. volkswirtschafltichen Perspektive gesehen, kann es uns doch aber nur recht sein, dass der chinesische Steuerzahler uns die Solarzellen finanziert.

Nicht erwähnt wird von Asbeck auch die Tatsache, dass sein Unternehmen von 2003-2011 laut Wirtschaftswoche insgesamt 130 Millionen Euro vom deutschen Steuerzahler erhalten hat. So etwas nennt man in Deutschland “Fördergelder”. Fördergelder werden dann gezahlt, wenn sich ein Unternehmen am Markt nicht durchsetzen kann (also das Angebot nicht den Bedürfnissen der Menschen entspricht), aber die Regierung der Meinung ist, sie müsse sich über den Markt hinwegsetzen.

Der deutsche Staat steckte also 130 Millionen Euro in ein Unternehmen, welches jetzt vor dem Bankrott steht, weil der chinesische Staat noch mehr Geld in seine Unternehmen steckt. Diese Kuriositäten haben aber offenbar keine Auswirkungen auf das Vermögen des Frank Asbeck. Der erwirbt weiter fleißig Schlösser am Rhein.

Der Vorbesitzer, Thomas Gottschalk, hat sein Vermögen im übrigen auch nicht auf dem freien Markt verdient, sondern bekanntlich durch lukrative Verträge mit dem deutschen Staatsfernsehen.

Es soll ja noch Menschen geben, die das Wirtschaftssystem in diesem Lande als kapitalsitisch bezeichnen. Im Kapitalismus werden aber Menschen belohnt, die einen Mehrwert erwirtschaften. Das haben die beiden Herren nicht getan. Man sollte es ihnen allerdings nicht zum Vorwurf machen, denn sie verhalten sich nur menschlich, indem sie ihre eigenen Interessen wahrnehmen. Und vermutlich wären sie auch in einem reinen Kapitalismus erfolgreich gewesen, nur werden wir das nie erfahren. Erfahren haben wir durch diesen Immobilienerwerb lediglich, dass das Geld der Steuer-und Gebührenzahler nicht “versickert”, sondern konkreten Nutzen stiftet.

In diesem Fall hilft es einem grünen Unternehmer, sein Jagdrevier zu vergrößern.


Quelle