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Schröpfen für das höhere Ganze:
Das kann man nur mit Deutschen machen
Was gibt es nicht alles für Wenden in Deutschland. Manche werden
sich noch an die Kohlsche Wende und deren Politik nach 1983 erinnern.
Aktuell gibt es eine Klimawende und eine Energiewende. Eigentlich sind
Wenden ja Umkehrungen, die dazu führen, dass man den Weg, den man
bislang gegangen ist, wieder zurückgeht. Was vor diesem Hintergrund von
einer Energiewende zu halten ist (zurück in die Höhle und zum
Holzfeuer?), das kann jeder für sich selbst entscheiden.
Die deutsche Energiewende kommt in Form von unansehnlichen
Windkraft-Monstern, giftiger Solartechnik und aromatischer
Gülle-Verstromung. Kohlendioxid freisetzende Kohle, entsprechendes Gas
und natürlich die schrecklich saubere Nuklearenergie, sie müssen weichen
– und das hat seinen Preis.
6.345 Cent pro Kilowattstunde: So hoch ist der Preis für jeden
privaten Verbraucher von Strom – für die Energiewende. Bei einem
durchschnittlichen pro-Kopf Verbrauch von 6.160 Kilowattstunden pro Jahr
sind das Mehrkosten von durchschnittlich 391,40 Euro pro Kopf und Jahr.
Stattlich, aber angeblich notwendig, denn einerseits geht es darum, das
große Gute zu finanzieren, das hehre Ziel, die Erde auch für
Generationen, die nach 2871 ggf. geboren werden, noch lebenswert zu
hinterlassen, andererseits geht es um das zweite große Gute, nämlich
diejenigen zu finanzieren, üppig zu finanzieren, die sich im Schweiße
ihres Angesichts dafür krummlegen, dass auch 2871 noch Kinder mit
lachenden Gesichtern über deutsche Wiesen stolpern können.
Um dies zu gewährleisten, haben sich die Politiker, die immer sehr
freigiebig sind, wenn sie das Geld anderer verteilen können, ein System
einfallen lassen, das man an Hinterlist und Fiesheit kaum überbieten
kann und das sicherstellt, dass Steuerzahler in jedem Fall die Zeche
bezahlen.
Fangen wir mit der EPEX, der European Power Exchange in Paris an. Dort kann man Strom verkaufen. Die Preise schwanken stark zwischen
0,67 ct/kWh am frühen Sonntagmorgen und 4 ct/kWh am späten
Mittwochmorgen. Im Wochendurchschnitt gibt es Strom für 2,5 ct/kWh zu
kaufen.
Die Erneuerbare Energien Umlage, die jeder private Stromverbraucher
in Deutschland zu entrichten hat, beläuft sich bereits auf 6,345 ct/kWh,
d.h. allein das, was Deutsche bezahlen müssen, um die Energiewende zu
finanzieren, ist schon um 152% mehr als der Strompreis an der Strombörse
in Paris. Und das Witzige ist, damit haben sie noch keine einzige
Kilowattstunde gekauft.
Mit der EEG-Umlage, die Steuerzahlern abgezwackt wird, finanzieren
die privaten Stromverbraucher horrende Preise für die alternativ
erzeugte Energie, z.B.
- 15,4 ct/kWh für Strom, der in Offshore-Windanlagen erzeugt wurde. Der Preis wird in § 50 EEG garantiert. Der garantierte Abnahmepreis für offshore produzierte Windenergie liegt 445% über dem Preis, zu dem man Strom an der EPEX kaufen kann. Die 445% Mehrkosten tragen die privaten Steuerverbraucher.
- 9,23ct/kWh für Strom aus Solarenergie, garantiert in § 51 EEG. Der Preis liegt 269% über dem durchschnittlichen Strompreis an der EPEX.
- 8,9 ct/kWh für Strom aus Windenergie, der an Land erzeugt wurde. § 49 EEG regelt die entsprechende Höhe. Der garantierte Abnahmepreis liegt 256% über dem Strompreis an der EPEX.
Deutsche Stromverbraucher sind also dazu verdammt, Strom zu weit
höheren Preise zu kaufen als es notwendig ist. Aber sie können sich
damit trösten, dass sie dabei mithelfen, die Erde auch im Jahr 2871 noch
mit den Geschrei von Kindern zu erschüttern.
Aber es kommt noch besser. Erzeuger alternativer Energie können ihren
Strom direkt an der EPEX vermarkten. Natürlich erhalten sie dann den
Marktpreis, der deutlich geringer ist als der Abnahmepreis, der ihnen im
EEG garantiert wird, 445% geringer im Fall von offshore erzeugter
Windenergie. Aber das macht nichts. § 34 EEG ist überschrieben mit
„Marktprämie“. Wer direkt vermarktet, der wird dafür belohnt, und zwar
dadurch, dass die Steuerzahler dazu verpflichtet werden, die Differenz
zwischen dem Marktpreis an der EPEX und dem garantierten Abnahmepreis
über die EEG-Umlage zu tragen.
Das Perfide an dem ganzen System besteht nun darin, dass die Erzeuger
erneuerbarer Energien den Strommarkt mit ihrem Strom überschwemmen, was
dazu führt, dass der Preis, der an der EPEX für Strom zu erzielen ist,
sinkt. Die Differenz, die die Steuerzahler in Deutschland über die
EEG-Umlage auszugleichen haben, wird entsprechend immer größer, was zu
dem absurden Zustand führt, dass die EEG-Umlage steigt, der Strom für
private Verbraucher in Deutschland immer teurer wird obwohl der Strom an
Strombörsen immer billiger wird.
Wie man einen derartige Wirtschaft nennt, wissen wir nicht. Es ist
mit Sicherheit keine Marktwirtschaft. Am ehesten eignet sich der Begriff
der geplanten Schröpfwirtschaft oder des Strompreiswuchers, der auf der
einen Seite Strompreisgewinnler sieht und auf der anderen Seite
Geschröpfte. Aber denken Sie, geschröpft, wie Sie nun einmal sind, an
die Kinder, die 2871 durch von Windrädern gesäumte Alleen springen und
alles wird besser erträglich – oder?
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