Freitag, 3. Juni 2016

Schröpfwirtschaft

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Schröpfen für das höhere Ganze: 

Das kann man nur mit Deutschen machen

Was gibt es nicht alles für Wenden in Deutschland. Manche werden sich noch an die Kohlsche Wende und deren Politik nach 1983 erinnern. Aktuell gibt es eine Klimawende und eine Energiewende. Eigentlich sind Wenden ja Umkehrungen, die dazu führen, dass man den Weg, den man bislang gegangen ist, wieder zurückgeht. Was vor diesem Hintergrund von einer Energiewende zu halten ist (zurück in die Höhle und zum Holzfeuer?), das kann jeder für sich selbst entscheiden.

Die deutsche Energiewende kommt in Form von unansehnlichen Windkraft-Monstern, giftiger Solartechnik und aromatischer Gülle-Verstromung. Kohlendioxid freisetzende Kohle, entsprechendes Gas und natürlich die schrecklich saubere Nuklearenergie, sie müssen weichen – und das hat seinen Preis.


6.345 Cent pro Kilowattstunde: So hoch ist der Preis für jeden privaten Verbraucher von Strom – für die Energiewende. Bei einem durchschnittlichen pro-Kopf Verbrauch von 6.160 Kilowattstunden pro Jahr sind das Mehrkosten von durchschnittlich 391,40 Euro pro Kopf und Jahr. Stattlich, aber angeblich notwendig, denn einerseits geht es darum, das große Gute zu finanzieren, das hehre Ziel, die Erde auch für Generationen, die nach 2871 ggf. geboren werden, noch lebenswert zu hinterlassen, andererseits geht es um das zweite große Gute, nämlich diejenigen zu finanzieren, üppig zu finanzieren, die sich im Schweiße ihres Angesichts dafür krummlegen, dass auch 2871 noch Kinder mit lachenden Gesichtern über deutsche Wiesen stolpern können.

Um dies zu gewährleisten, haben sich die Politiker, die immer sehr freigiebig sind, wenn sie das Geld anderer verteilen können, ein System einfallen lassen, das man an Hinterlist und Fiesheit kaum überbieten kann und das sicherstellt, dass Steuerzahler in jedem Fall die Zeche bezahlen.

Fangen wir mit der EPEX, der European Power Exchange in Paris an. Dort kann man Strom verkaufen. Die Preise schwanken stark zwischen 0,67 ct/kWh am frühen Sonntagmorgen und 4 ct/kWh am späten Mittwochmorgen. Im Wochendurchschnitt gibt es Strom für 2,5 ct/kWh zu kaufen.

Die Erneuerbare Energien Umlage, die jeder private Stromverbraucher in Deutschland zu entrichten hat, beläuft sich bereits auf 6,345 ct/kWh, d.h. allein das, was Deutsche bezahlen müssen, um die Energiewende zu finanzieren, ist schon um 152% mehr als der Strompreis an der Strombörse in Paris. Und das Witzige ist, damit haben sie noch keine einzige Kilowattstunde gekauft.


Mit der EEG-Umlage, die Steuerzahlern abgezwackt wird, finanzieren die privaten Stromverbraucher horrende Preise für die alternativ erzeugte Energie, z.B.
  • 15,4 ct/kWh für Strom, der in Offshore-Windanlagen erzeugt wurde. Der Preis wird in § 50 EEG garantiert. Der garantierte Abnahmepreis für offshore produzierte Windenergie liegt 445% über dem Preis, zu dem man Strom an der EPEX kaufen kann. Die 445% Mehrkosten tragen die privaten Steuerverbraucher.
  • 9,23ct/kWh für Strom aus Solarenergie, garantiert in § 51 EEG. Der Preis liegt 269% über dem durchschnittlichen Strompreis an der EPEX.
  • 8,9 ct/kWh für Strom aus Windenergie, der an Land erzeugt wurde. § 49 EEG regelt die entsprechende Höhe. Der garantierte Abnahmepreis liegt 256% über dem Strompreis an der EPEX.

Deutsche Stromverbraucher sind also dazu verdammt, Strom zu weit höheren Preise zu kaufen als es notwendig ist. Aber sie können sich damit trösten, dass sie dabei mithelfen, die Erde auch im Jahr 2871 noch mit den Geschrei von Kindern zu erschüttern.

Aber es kommt noch besser. Erzeuger alternativer Energie können ihren Strom direkt an der EPEX vermarkten. Natürlich erhalten sie dann den Marktpreis, der deutlich geringer ist als der Abnahmepreis, der ihnen im EEG garantiert wird, 445% geringer im Fall von offshore erzeugter Windenergie. Aber das macht nichts. § 34 EEG ist überschrieben mit „Marktprämie“. Wer direkt vermarktet, der wird dafür belohnt, und zwar dadurch, dass die Steuerzahler dazu verpflichtet werden, die Differenz zwischen dem Marktpreis an der EPEX und dem garantierten Abnahmepreis über die EEG-Umlage zu tragen.


Das Perfide an dem ganzen System besteht nun darin, dass die Erzeuger erneuerbarer Energien den Strommarkt mit ihrem Strom überschwemmen, was dazu führt, dass der Preis, der an der EPEX für Strom zu erzielen ist, sinkt. Die Differenz, die die Steuerzahler in Deutschland über die EEG-Umlage auszugleichen haben, wird entsprechend immer größer, was zu dem absurden Zustand führt, dass die EEG-Umlage steigt, der Strom für private Verbraucher in Deutschland immer teurer wird obwohl der Strom an Strombörsen immer billiger wird.

Wie man einen derartige Wirtschaft nennt, wissen wir nicht. Es ist mit Sicherheit keine Marktwirtschaft. Am ehesten eignet sich der Begriff der geplanten Schröpfwirtschaft oder des Strompreiswuchers, der auf der einen Seite Strompreisgewinnler sieht und auf der anderen Seite Geschröpfte. Aber denken Sie, geschröpft, wie Sie nun einmal sind, an die Kinder, die 2871 durch von Windrädern gesäumte Alleen springen und alles wird besser erträglich – oder?




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