Wilhelm Reich: Die Aufhebung der Familie
„Die sexuelle Revolution in der Sowjetunion setzte mit der Auflösung der Familie ein. […] Ein vollgültiger objektiver Beweis für die Richtigkeit der sexualökonomischen Theorie über Wesen und Funktion der Zwangsfamilie war gegeben: Die patriarchale Familie ist die strukturelle und ideologische Reproduktionsstätte aller gesellschaftlichen Ordnungen, die auf dem Autoritätsprinzip beruhen. […]
Der Zerfall der Zwangsfamilie ist der Ausdruck dafür, dass die sexuellen Bedürfnisse der Menschen die Fesseln sprengen, die ihnen mit der wirtschaftlichen und autoritären familiären Bindung auferlegt wurden. […]
Stand vorher im Patriarchat das Sexualbedürfnis im Dienste und daher unter dem Zwange wirtschaftlicher Interessen einer Minderheit; stand im urkommunistischen Matriarchat die Wirtschaft im Dienste der Bedürfnisbefriedigung der Gesamtgesellschaft (auch der sexuellen), so zielt die echte soziale Revolution eindeutig darauf, die Wirtschaft wieder in den Dienst der Bedürfnisbefriedigung aller produktiv Arbeitenden zu stellen. […]
Durch die ungeheuer intensiven Familiengefühle wirkt sich eine Bremsung gerade auf den Träger der Revolution selbst aus. Seine Bindung an Frau und Kinder, seine Liebe zum Heim, wenn er es hat, auch wenn es noch so notdürftig ist, sein Hang zur gebundenen Marschroute usw. behindert ihn mehr oder minder, wenn er den Hauptakt der Revolution, den Umbau des Menschen, durchführen soll. […] Die Ersetzung der patriarchalischen Familienform durch das Arbeitskollektiv stellt fraglos den Kern des revolutionären Kulturproblems dar.“
„[D]as schwerste aller Probleme [ist] die Ablösung der familiären Bindung durch gesellschaftliche Bindungen […] zu lösen.“
Es sollte nicht verwundern, weshalb im Erziehungssektor es von 68ern, Postkommunisten und Feministinnen nur so wimmelt.
Quelle
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