(Kairo) Die koptischen Christen Ägypten erleben eine Eskalation der
antichristlichen Gewalt durch Islamisten. Am 17. Mai wurden zwei Kirchen mit
Molotowcocktails angegriffen und teilweise in Brand gesteckt. Die Vorfälle
ereigneten sich im Bezirk Dakhela, westlich von Alexandria und in Menbal in
Oberägypten.
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In Alexandria hat eine Masse von 20.000 Moslems die Marienkirche angegriffen.
Das Eingangsportal wurde in Brand gesteckt und die Kirchenfenster eingeworfen.
Beim Angriff starb ein Islamist an Herzversagen.
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Hunderten von Kopten bildeten einen menschlichen Schutzschild um ihre Kirche.
Augenzeugen berichten, daß bewaffnete Islamisten auf die Kopten schossen und
mehrere verletzten.
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Auslöser für den Angriff sei ein Wortwechsel zwischen zwei Nachbarn gewesen.
Basem Ramzy Michael, ein koptischer Christ, habe sich gegenüber der Schwester
von Hamada Alloshy, einem vorbestraften Moslem nicht ausreichend respektvoll
erwiesen. Der Wortwechsel genügte, um einen interreligiösen Konflikt auszulösen,
als sich Tausende von Moslems versammelten, um auf die koptische Kirche zu
marschieren.
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Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich am 13. Mai in Menbal im Bezirk Matay im
Norden der Provinz Minya. Eine islamische Horde griff eine nach dem Fürsten
Tadros el-Mashreki benannte Kirche an. Dabei kam es zu Handgreiflichkeiten gegen
einen in der Kirche anwesenden Kopten.
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Die Angreifer schleuderten Steine gegen die Kirche, plünderten die
christlichen Geschäfte der Umgebung und steckten die Autos von Christen in
Brand. Die koptische Minderheit wurde aufgefordert den Ort zu verlassen.
Andernfalls werde sie vertrieben.
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Grund für den Angriff war ein banaler Streit unter Jugendlichen. Einige junge
Moslems wollten sich einer Gruppe junger Koptinnen nähern, die auf dem Weg in
die Kirche waren. Da diese sie nicht beachteten, schleuderten die Moslems mit
ihrem Urin gefüllte Säckchen auf die Mädchen, als diese die Kirche verließen.
Einige anwesende junge Kopten kamen den Mädchen zu Hilfe. Es kam zu einem
heftigen Wortwechsel mit den Moslems. Die Nachricht verbreitete sich schnell und
innerhalb kurzer Zeit versammelten sich Hunderte von Moslems vor der Kirche und
zwangen die koptischen Christen sich in das Kircheninnere zu flüchten.
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Ehab Ramzy, Kopte und Staatsanwalt der Provinz sowie ehemaliger
Parlamentsabgeordneter erklärte gegenüber Asianews, daß Menbal eine
moslemische Mehrheit hat, das zehn Kilometer entfernte Manshiet Menbal hingegen
eine christliche Mehrheit. „Die Christen der beiden Orte tragen keine Schuld an
dem Konflikt. Die jungen Mädchen wurden auf so unflätige Weise angegriffen, nur
weil sie Christen sind.“ Zwei junge Moslems wurden von der Polizei von Menbal
verhaftet. In den kommenden Tagen wird zwischen den beiden Gemeinschaften ein
Versöhnungstreffen stattfinden, um den Frieden wiederherzustellen. Die Polizei
sucht gerade nach einigen jungen Kopten, die verhaftet werden sollen. Sie sind
das Tauschobjekt für die Versöhnung. So funktioniert das hier.“
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Angriffe gegen die koptischen Christen stehen inzwischen in Ägypten auf der
Tagesordnung. Die meisten Vorfälle werden von der Polizei nicht beachtet. Wegen
der allgemeinen politischen Unsicherheit, die durch massive politisch motivierte
Umbesetzungen in Polizei und Justiz durch die regierende Muslimbruderschaft noch
verstärkt wird, überläßt die Polizei es den religiösen Gemeinschaften, ihre
Konflikte selbst zu lösen, selbst dann, wenn es zu Toten und Verletzten gekommen
ist. Die beiden Religionsgemeinschaften stehen sich aber nicht auf gleicher
Ebene gegenüber. Die Moslems stellen eine erdrückende Mehrheit, die Christen
sind eine Minderheit und haben nicht denselben Status der Moslems. Dieses
Ungleichgewicht macht die Christen in jedem Fall von vorneherein zu Opfern.
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Der schwerste Vorfall der jüngsten Zeit ereignete sich am 7. April, als
Islamisten in Kairo die Markuskathedrale mit Steinen und Molotowcocktails
angriffen. Der Angriff erfolgte während der Beerdigungsfeier für vier koptische
Christen, die am 5. April am Rande der Hauptstadt ermordet worden waren. Der
islamistische Angriff auf die Kathedrale forderte zwei weitere Todesopfer und 80
Verletzte unter den Christen. Ein Gebäude der Kirche ging in Flammen auf.
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