Montag, 03. Dezember
Lieber Gevatter, fresst euren faulen Brei selbst. Ich warte des äglichen Brotes, das mich stärke.
Manchmal mag ich Deine derbe Sprache besonders, lieber Martin. Den faulen Brei, den sehe ich, wenn Advent zum "Weihnachtseinkaufsstress" wird. Alle klagen, es sei zu viel: noch mehr Geschenke, Konsumhöhepunkt des Jahres. Und niemand freut sich noch! "Ich brauche noch ein Geschenk für Tante, Chef, Oma, Patenonkel, Nachbarin. Furchtbar – bin froh, wenn das vorbei ist!" Wie deprimierend ist dieser "faule Brei" der Adventsstressphänomene! Vieles kann dann zum täglichen stärkenden Brot werden: ein Orgelkonzert, eine Weihnachtsandacht, der Spaziergang mit den Kindern, Lesen bei Kerzenschein. Brot finden, das die Seele satt macht – auch darum geht es im Advent. Nicht mit erhobenem Zeigefinger übrigens. Sondern mit Lust am Leben.
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