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von Markus Rinke - Prediger in Dessau
von Markus Rinke - Prediger in Dessau
Am 20. Dezember 1908 erschien in Messina auf Sizilien in einem Witzblatt folgendes Gedicht:
Oh, du kleines Kindelein, das nicht wahrer Mensch allein
nein, auch wahrer Gott will sein: um deines Kreuzes willen
begehren wir, deine Stimme zu hören.
Bezeuge dich uns, die wir leben. Schick uns ein Erdbeben!"
Am 28. Dezember 1908 wurde die Stadt Messina durch ein schreckliches Erdbeben heimgesucht. Von den 150 000 Einwohnern der Stadt kamen 83 000 ums Leben. Die gesamte Familie des Verfassers kam um. Der Verfasser selbst überlebte und verfiel dem Wahnsinn.
Handelt es sich hier nur um eine schreckliche Naturkatastrophe oder hat Gott auf den Spott von damals geantwortet? In jedem Fall bleibt der Satz des Paulus gültig: "Irret euch nicht! Gott läßt sich nicht spotten!"
Nicht immer reagiert Gott auf solche Weise wie in Messina. Gott sei Dank! Aber es ist auch heute noch gefährlich sich in menschlichen Übermut über den Gott der Bibel zu stellen und ihn zu verachten. Daran erinnern uns die beiden Leitverse für den morgigen Sonntag. "Irret euch nicht!", ist die mahnende Ansage an die Feinde und Verächter Gottes. Den Freunden Gottes dagegen gilt ein anderer Satz, nämlich: "Fürchtet euch nicht!"
"Er kommt zum Weltgerichte, zum Fluch dem, der ihn flucht, mit Gnad uns süßem Lichte dem, der ihn liebt und sucht!" dichtete Paul Gerhardt, und beschreibt damit die zwei Seiten ein- und desselben Gottes.
In Jesus streckt er uns seine Hand versöhnlich entgegen. Wie wir ihn letztendlich erleben werden, hängt davon ab, ob wir die Hand Jesu ergreifen oder ausschlagen.
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