Sonntag, 30. Januar 2011

Plünderer zerstören Kulturschätze

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Die Ausschreitungen in Kairo machen auch nicht vor Kulturschätzen halt: Plünderer haben im weltberühmten Ägyptischen Museum zwei Mumien und andere Relikte zerstört. Aus Furcht vor weiteren Taten sichern nun Streitkräfte zahlreiche historische Stätten.
Das Ägyptische Museum beherbergt neben anderen unwiederbringlichen Artefakten die goldene Maske des Königs Tutenchamun aus dem 14. vorchristlichen Jahrhundert. Nachdem Unbekannte zwei Mumien geköpft hatten, nahmen mehrere junge Ägypter den Schutz des Museums selbst in die Hand und bildeten eine Menschenkette, die das Gebäude sichern sollte. Sie hatten sich unter anderem mit Schlagstöcken von der Polizei bewaffnet. Dadurch gelang es den jungen Leuten, die Plünderer von weiteren Taten abzuhalten.

Wie der Generalsekretär der ägyptischen Altertümerverwaltung, Sahi Hawass, sagte, wurden die weltberühmten Ausstellungsstücke um Tutenchamun nicht beschädigt. Ein Team von der Fernsehnachrichtenagentur APTN berichtete, dass mindestens zehn Kunstgegenstände aus ihren Vitrinen genommen und zerstört worden seien. Vom frühen Morgen an sicherten Soldaten das Gebäude.

Feuer bedroht Museum

Das Museum wird zurzeit aber nicht nur von Vandalen bedroht, sondern auch vom Feuer in der benachbarten Zentrale der Regierungspartei NDP. Die Parteizentrale war im Lauf der Demonstrationen am Freitag in Brand gesteckt worden; das Feuer war auch am Samstag noch nicht endgültig gelöscht.

Hawass beobachtete vor Ort die Versuche der Feuerwehr, das brennende Parteigebäude zu löschen. „Wenn das Haus zerstört wird, fällt es auf das Museum“, fürchtete er. Sahi Hawass ist auch in Europa bekannt geworden, weil er seit Jahren offensiv die Rückgabe ägyptischer Altertümer fordert, die in der Zeit der großen Entdecker nach Europa gebracht wurden, etwa die Büste der Nofretete in Berlin. Erst Anfang der Woche hatte er seine Forderungen erneuert.
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Angeblich Anschläge geplant

Aus Furcht vor Plünderungen zogen die ägyptischen Streitkräfte auch an anderen historische Stätten auf. Die Pyramiden von Giseh wurden für Touristen gesperrt und abgeriegelt. Der Archäologe Kent Weeks aus Luxor berichtete von Gerüchten, dass Angriffe auf die dortigen Welterbestätten geplant seien. Auch um das Museum zogen Panzer auf. Am Tempel von Karnak wurden Sperren errichtet.

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