Santa Ana/Berlin/Kelkheim (idea) – Ägypten gehört trotz des blutigen Anschlags auf eine koptisch-orthodoxe Kirche mit 22 Toten nicht zu den schlimmsten Verfolgerstaaten.
Auf dem aktuellen Weltindex des internationalen Hilfswerks Open Doors (Santa Ana/USA) liegt das Land am Nil auf Platz 20. Zum neunten Mal in Folge führt das kommunistisch regierte Nordkorea die Liste der 50 Staaten an, in denen Christen wegen ihres Glaubens am meisten verfolgt werden. Nach Angaben des Präsidenten von Open Doors USA, Carl Moeller (Santa Ana), nimmt die Christenverfolgung dramatisch zu.
In Deutschland trifft das Reden von Verfolgung auf Kritik. In der links-alternativen Tageszeitung taz (Berlin) heißt es, Evangelikalen und konservativen Katholiken diene „das Schlagwort von der Christenverfolgung zu propagandistischen Zwecken“. taz-Redakteur Daniel Bax: „Dass sie zugleich weltweit aktiv für den eigenen Glauben missionieren, macht sie dabei nicht nur unglaubwürdig. Es heizt auch die Rivalität zwischen den Religionen weiter an.“ Politiker aller im Bundestag vertretenen Parteien hatten hingegen in einer Debatte am 17. Dezember den Schutz des Menschenrechts der Religionsfreiheit betont. Dazu gehört auch das Recht, den Glauben öffentlich zu bezeugen.
Rund 100 Millionen Christen verfolgt
Rund 100 Millionen Christen weltweit werden nach Erkenntnissen von Open Doors wegen ihres Glaubens verfolgt. Jedes Jahr bewertet das Missionswerk die Religionsfreiheit für Christen in 50 Staaten anhand eigener Befragungen vor Ort sowie von Berichten über Übergriffe und Experteneinschätzungen. Der aktuelle Index berücksichtigt die Situation zwischen 1. September 2009 und 31. Oktober 2010. Auf Platz zwei nach Nordkorea bleibt der Iran. Afghanistan ist von der sechsten an die dritte Stelle vorgerückt. Es folgen Saudi-Arabien, Somalia, die Malediven, der Jemen, Irak, Usbekistan und Laos. Acht der ersten zehn Länder sind islamisch geprägt, in sieben davon hat sich die Lage für Christen verschlechtert. Hier haben vor allem Christen muslimischer Herkunft einen schweren Stand. Nach dem islamischen Religionsgesetz, der Scharia, steht auf dem „Abfall“ vom Islam die Todesstrafe. In den kommunistisch beherrschten Staaten wie Nordkorea und Laos leiden Christen vor allem unter staatlicher Verfolgung. Das Regime in Pjöngjang hält schätzungsweise 70.000 Christen in Straflagern gefangen.
Verfolgung darf kein Randthema bleiben
Für Markus Rode, Leiter von Open Doors Deutschland (Kelkheim bei Frankfurt am Main), ist es „nicht hinnehmbar, dass Christen aufgrund ihres Glaubens für 25 Jahre und länger in Todeszellen sitzen, in Arbeitslagern zu Tode gefoltert werden oder auf der Flucht sind, weil sie sich für den Glauben an Christus entschieden haben“. Ihr Leiden dürfe kein Randthema bleiben. Open Doors ruft Christen, Politiker und die Öffentlichkeit auf, unterdrückten und verfolgten Christen eine Stimme zu geben und ihnen im Gebet sowie durch Unterstützung zur Seite zu stehen.
Allianz: UN soll sich mit Verfolgung befassen
Der Beauftragte der Deutschen Evangelischen Allianz am Sitz von Bundestag und Bundesregierung, Wolfgang Baake (Wetzlar), bittet die Bundesregierung, ihren Sitz im UN-Sicherheitsrat dazu zu nutzen, dass sich die Weltgemeinschaft demnächst mit der Situation der Christen in Verfolgungsländern beschäftigt. An Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Außenminister Guido Westerwelle (FDP) schreibt Baake: „Geben Sie den verfolgten Christen, die bisher im UNO-Sicherheitsrat keine Stimme haben, eine Stimme!“ Die Allianz vereint Evangelikale aus Landes- und Freikirchen. Baake ist im Hauptamt Geschäftsführer des Christlichen Medienverbunds KEP (Konferenz Evangelikaler Publizisten).
Jani's Anmerkung:Interessant dazu dieser Kommentar von Gastautor Arno Widmann (Mitbegründer der taz) in der Mitteldeutschen Zeitung vom 03. Januar 2011.Mir fehlten tatsächlich die Worte über soviel geschichtliche Unkenntnis ... Unkenntnis über die tatsächliche Lage in der heutigen Welt ... Unkenntnis über die eigene Kultur ... über soviel triefenden Hohn ... einfach ein bodenlos unverfrorener Kommentar dieses linken Alt-68er Atheisten..... Diese Person als Berichterstatter einer seriösen Zeitung ernst zu nehmen, geht gar nicht. Und damit kann man auch diese Zeitung (Frankfurter Rundschau) nicht ernst nehmen.
Krieg in den Kulturen
erstellt 03.01.11, 19:43h, aktualisiert 03.01.11, 21:05h
Im ägyptischen Alexandria wurden Kopten, Mitglieder der christlichen Minderheit, Opfer eines Anschlages islamistischer Terroristen. Der ägyptische Staat stellt sich jetzt, zusammen mit den wichtigsten Vertretern des Islam, schützend vor die Minderheit. Ob das tatsächlich dazu führt, dass die Diskriminierung von Christen in Ägypten bekämpft werden wird, wird sich zeigen.
Das Entsetzen über diesen Anschlag auszunutzen ist allerdings ein ganz und gar ungeeignetes Mittel, das alte Thema der Christenverfolgungen wieder auf die Tagesordnung zu setzen. Der Anschlag in Alexandria ist einer von vielen Anschlägen, mit denen der islamische Terrorismus das ägyptische Regime zu erschüttern versucht. Die meisten der Anschläge betrafen Muslime und werden in Zukunft auch wieder Muslime treffen.
Christen werden überall auf der Welt verfolgt und diskriminiert. Jahrhundertelang wurden sie es vor allem von anderen Christen. Christen haben vor allem Christen auf die Scheiterhaufen geschickt. Erst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ließ der lutherische Klerus von Frankfurt am Main eine reformierte Kirche in der Stadt zu.
Es leben derzeit 2,3 Milliarden Christen auf der Welt und etwa 1,5 Milliarden Muslime. Für die einen wie die anderen gilt, dass sie, so exportorientiert sie auch immer waren, doch stets die meisten Kriege gegeneinander geführt haben. Es gibt den Krieg der Kulturen. Aber er ist eine Randerscheinung des Krieges in den Kulturen. Auch in Alexandria geht es nicht um die Christen, sondern es geht darum, wer die Macht über das Land erringt. Eine innermuslimische Auseinandersetzung.
75 bis 80 Prozent aller Menschen, die heute wegen ihres Glaubens verfolgt werden, sollen Christen sein. Misstrauen diesen Zahlen gegenüber ist angebracht. Es bleibt zu unklar, was mit Verfolgungen gemeint ist. Das Abbrennen von Kirchen? Das Verbot der Religionsausübung oder auch schon der erschwerte Zugang zu Arbeits- und Ausbildungsplätzen?
Gegen all das ist vorzugehen. All das muss bekämpft werden. Aber die Art und Weise, mit der nicht nur evangelikale Sekten das "gehet hin in alle Welt" als Freibrief nehmen, auch noch in den letzten Erdenwinkel ihre Sicht auf Gott und die Welt zu tragen und, wenn sie dort nicht mit offenen Armen empfangen werden, von Christenverfolgung zu sprechen, sollte auch bekämpft werden. Der Islam hat nicht dank friedlicher Missionstätigkeit von Mekka und Medina aus die Welt erobert, und genauso wenig trifft das auf das Christentum zu. Beide Religionen verehren ihren Gott als Friedensherrn. Das hat beide nicht daran gehindert, die Botschaft von ihm mit Feuer und Schwert zu verbreiten.
Die Täter von Alexandria sind muslimische Terroristen. Nicht einfach Muslime. Von den Muslimen in Deutschland eine Distanzierung von dem Anschlag zu fordern, ist ein Akt der Diskriminierung. Ein Manöver, das sich nicht für die Opfer und nicht für den Kampf gegen den Terrorismus interessiert, sondern nur der deutschen muslimischen Minderheit an den Karren fahren möchten.
erstellt 03.01.11, 19:43h, aktualisiert 03.01.11, 21:05h
Im ägyptischen Alexandria wurden Kopten, Mitglieder der christlichen Minderheit, Opfer eines Anschlages islamistischer Terroristen. Der ägyptische Staat stellt sich jetzt, zusammen mit den wichtigsten Vertretern des Islam, schützend vor die Minderheit. Ob das tatsächlich dazu führt, dass die Diskriminierung von Christen in Ägypten bekämpft werden wird, wird sich zeigen.
Das Entsetzen über diesen Anschlag auszunutzen ist allerdings ein ganz und gar ungeeignetes Mittel, das alte Thema der Christenverfolgungen wieder auf die Tagesordnung zu setzen. Der Anschlag in Alexandria ist einer von vielen Anschlägen, mit denen der islamische Terrorismus das ägyptische Regime zu erschüttern versucht. Die meisten der Anschläge betrafen Muslime und werden in Zukunft auch wieder Muslime treffen.
Christen werden überall auf der Welt verfolgt und diskriminiert. Jahrhundertelang wurden sie es vor allem von anderen Christen. Christen haben vor allem Christen auf die Scheiterhaufen geschickt. Erst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ließ der lutherische Klerus von Frankfurt am Main eine reformierte Kirche in der Stadt zu.
Es leben derzeit 2,3 Milliarden Christen auf der Welt und etwa 1,5 Milliarden Muslime. Für die einen wie die anderen gilt, dass sie, so exportorientiert sie auch immer waren, doch stets die meisten Kriege gegeneinander geführt haben. Es gibt den Krieg der Kulturen. Aber er ist eine Randerscheinung des Krieges in den Kulturen. Auch in Alexandria geht es nicht um die Christen, sondern es geht darum, wer die Macht über das Land erringt. Eine innermuslimische Auseinandersetzung.
75 bis 80 Prozent aller Menschen, die heute wegen ihres Glaubens verfolgt werden, sollen Christen sein. Misstrauen diesen Zahlen gegenüber ist angebracht. Es bleibt zu unklar, was mit Verfolgungen gemeint ist. Das Abbrennen von Kirchen? Das Verbot der Religionsausübung oder auch schon der erschwerte Zugang zu Arbeits- und Ausbildungsplätzen?
Gegen all das ist vorzugehen. All das muss bekämpft werden. Aber die Art und Weise, mit der nicht nur evangelikale Sekten das "gehet hin in alle Welt" als Freibrief nehmen, auch noch in den letzten Erdenwinkel ihre Sicht auf Gott und die Welt zu tragen und, wenn sie dort nicht mit offenen Armen empfangen werden, von Christenverfolgung zu sprechen, sollte auch bekämpft werden. Der Islam hat nicht dank friedlicher Missionstätigkeit von Mekka und Medina aus die Welt erobert, und genauso wenig trifft das auf das Christentum zu. Beide Religionen verehren ihren Gott als Friedensherrn. Das hat beide nicht daran gehindert, die Botschaft von ihm mit Feuer und Schwert zu verbreiten.
Die Täter von Alexandria sind muslimische Terroristen. Nicht einfach Muslime. Von den Muslimen in Deutschland eine Distanzierung von dem Anschlag zu fordern, ist ein Akt der Diskriminierung. Ein Manöver, das sich nicht für die Opfer und nicht für den Kampf gegen den Terrorismus interessiert, sondern nur der deutschen muslimischen Minderheit an den Karren fahren möchten.
Quelle
Ein Kommentar zum Kommentar des Herrn Widmann von H.M. Broder in der Welt online -
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Ein Kommentar zum Kommentar des Herrn Widmann von H.M. Broder in der Welt online -
Eine Kumpanei mit den Tätern auf Kosten der Opfer
Dass Christen verfolgt werden, wollen manche hierzulande nicht wahrhaben. Lieber verharmlosen sie das Attentat auf die Kopten in Ägypten.
"Stellt euch nicht so an!"
Was tun? Sollten wir uns mit den Künstlern, die ihre Kunst nicht einmal unter freiem Himmel zeigen durften, solidarisieren oder die Aktion der Behörden gutheißen? Wir waren überzeugt, dass es auf unsere Stellungnahme entscheidend ankam. "Wir müssen fragen, was auf den Bildern zu sehen war”, sagte eine Genossin, die der DKP nahe stand, "es könnten auch reaktionäre Motive gewesen sein”. In diesem Fall hätten wir ein Telegramm an das ZK bzw. das Politbüro in Moskau schicken sollen: "Gut gemacht, Genossen.!
Nachdem bei einem Anschlag islamischer Terroristen in Alexandria 21 Kopten getötet worden waren, erschien in einer Berliner Zeitung ein Kommentar, dessen Verfasser davor warnte, "das Entsetzen über diesen Anschlag auszunutzen”, um "das alte Thema der Christenverfolgungen wieder auf die Tagesordnung zu setzen”. Der Anschlag von Alexandria sei "einer von vielen Anschlägen, mit denen der islamische Terrorismus das ägyptische Regime zu erschüttern versucht. Die meisten der Anschläge betrafen Moslems und werden in Zukunft auch wieder Muslime treffen. Vom muslimischen Terrorismus werden vor allem Muslime getötet. Das ist seit Jahren so, und das wird sich auch nicht ändern”.
Man konnte bei der Lektüre des Beitrags den Eindruck gewinnen, der Autor wollte den Opfern des Anschlags zurufen: "Stellt euch nicht so an, normalerweise erwischt es Moslems, jetzt eben euch! Was soll's?” Der Eindruck wäre nicht ganz falsch, wie der folgende Absatz bestätigte: "Christen werden überall auf der Welt verfolgt und diskriminiert. Jahrhundertelang wurden sie es vor allem von anderen Christen. Christen haben vor allem Christen auf die Scheiterhaufen geschickt.”
Man muss wirklich das Gemüt eines Fleischwolfs haben, um angesichts von 21 toten Christen an die Untaten zu erinnern, die während der Inquisition von Christen an Christen begangen wurden. Aber es kam noch besser: "Auch in Alexandria geht es nicht um die Christen, sondern es geht darum, wer die Macht über das Land erringt. Eine innermuslimische Auseinandersetzung.”
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