Montag, 3. Januar 2011

Wer mit der Zeit geht, muss mit der Zeit gehen

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Vieles, was Christen wichtig ist, wirkt auf Menschen, die im Trend des Zeitgeistes leben, heute völlig unverständlich. Doch müssen sich Christen deshalb verunsichern lassen? Ist es nicht vielmehr so, dass Christen gut daran tun, wenn sie den christlichen Glauben an die nächste
Generation weitergeben und gleichzeitig versuchen, am kulturellen und intellektuellen Fragen unserer Zeit mitzuwirken?

Schließlich war es im Laufe der Jahrhunderte schon öfters so, dass Christen mit dem Zeitgeist gingen und bald darauf bitterlich erkennen mussten, dass sie falsch lagen. Die Geschichte von 1930 bis 1989 kennt einige solcher Beispiele.

Wie beschämend war es dann jedes Mal für die christlichen Kirchen, wenn sie im Nachhinein erkennen mussten, dass sie falsch gelegen hatten und dass der Heilige Geist sich in der Geschichte wieder einmal als weit beständiger erwiesen hat!

Zeitgeist – was ist das?

Dem Zeitgeist unterworfen sind Lebensstile und Moden ebenso wie die geistige Atmosphäre einer Gesellschaft. Denn der Zeitgeist ist wandlungsfähig, heute so und morgen so.

Das Christentum hingegen ist auf Fundamente gegründet, die eben nicht wandelbar sind. Dadurch wird klar, dass Christsein immer in einem gewissen Spannungsfeld stehen muss mit dem Zeitgeist. Das ist nicht nur heute so, sondern generell.

Immerhin hat Christus den Anspruch erhoben, dass Himmel und Erde vergehen, seine Worte aber nicht. Und er hat zudem die Verheißung gegeben, dass sein Heiliger Geist uns in die ganze Wahrheit einführen wird.

In diesem Sinne ist das Christentum immer „konservativ", weil es Göttliches bewahren und weitergeben muss. Vor einem halben Jahrhundert noch sagte ein „moderner" evangelischer Theologe:

„Man kann nicht elektrisches Licht und Radioapparat benutzen, in Krankheitsfällen moderne medizinische und klinische Mittel in Anspruch nehmen und gleichzeitig an die Geister- und Wunderwelt des Neuen Testaments glauben."

Doch diese Zeit des theologisch begründeten Unglaubens ist inzwischen vorbei. Denn es ist wieder einmal alles anders gekommen, als man es erwartet hatte. In der „Postmoderne", wie unsere Zeit mit Vorliebe genannt wird, hat kaum noch jemand Probleme damit, an Elfen, Gnome, Lebensengel, wie auch an die Kraft der Bäume und die Macht der Yogis zu glauben.

Was brauchen wir Menschen von heute?

Die Menschen von heute brauchen keine Befreiung mehr – sie haben ja schließlich schon alles – nein, was wir heute brauchen, ist ein fester Grund, der uns wirklich durchs Leben trägt: Ordnung, Sinn und Orientierung.

Nach den Analysen des erfolgreichen Trendforschers Matthias Horx sind wir in die Zeit des „Supermega-giga-Egoismus" geschlittert. Im Werte-Set steht an oberster Stelle, dass jeder „sein eigener Herr" bzw. „seine eigene Frau" ist.

Das heißt, man akzeptiert von der Kirche oder einer Religion oder einem Wertsystem das, was einem passt – aber eigentlich ohne sich damit zu identifizieren.

Was nun die gesellschaftlichen Werte betrifft, so wird ein Christ wohl immer nur danach gehen können, wo am meisten von den christlichen Werten zu finden ist, denn ganz wird das leider nie und nirgends auf dieser Welt der Fall sein.


Doch was sagt die Bibel?

Wenn wir jedoch die Bibel aufschlagen, so finden wir darin nicht wenige Stellen, in denen wir davon lesen, dass der Heilige Geist eine völlige Übereinstimmung erwartet. Gott will eben nicht nur „halbe Christen", sondern „ganze Christen", nicht nur ein bisschen Religiosität, sondern einen festen Glauben.

Wo das der Fall ist, lösen sich dann auch oft die Nebel des Zeitgeistes, und es stellt sich heraus, dass der „Zeit"-geist sehr oft nur ein „Un"-geist ist, der ohnehin bald wieder verschwinden wird.

Deshalb ist es gut, wenn wir daran denken und aus der Geschichte lernen. Damit wir nicht beschämt dastehen, wenn der Zeitgeist wieder einmal vorüber ist, während das Beständige geblieben ist und mit einem Mal wieder hoch im Kurs steht, wie das gerade in unserer Zeit der Fall ist.


„Wer mit der Zeit geht, muss dann auch tatsächlich mit der Zeit gehen." (Das läßt mich hoffen ... Jani)


Quelle - ERF

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